Es ist eine sanfte, aber durchaus wirkungsvolle Trainingsmethode für Körper und Geist – es ist ein systematisches Köpertraining. Zahlreiche Spitzen-, aber auch Hobbysportler schwören auf diese Fitnessmethode, um Beschwerden des Bewegungsapparates vorzubeugen oder diese zu lindern.
Qualität vor Quantität
Mit Pilates werden vor allem die tiefliegenden, kleinen und meist schwächeren Muskelgruppen trainiert, die für eine korrekte und gesunde Körperhaltung sorgen sollen. Diese Muskeln oder Muskelgruppen im Taillen- und Beckenbereich, von Joseph H. Pilates auch „Power House“ genannt, werden ganz gezielt aktiviert, entspannt oder gedehnt. In gut trainiertem Zustand bieten sie Sicherheit und Stabilität bei Alltagsbewegungen und beim Sport und sorgen für einen optimalen Schutz gegen Verspannungen und Rückenschmerzen. Deshalb kommt es bei Pilates auch nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität der Übungen an, wobei die Atmung immer mit den Bewegungen koordiniert wird. Im Alltag sollte man das „Power House“ so oft wie möglich aktivieren. Dafür den Nabel beim Ausatmen zur Wirbelsäule ziehen, Beckenboden leicht anspannen, ruhig weiter atmen, Becken in die neutrale Position bringen und bei Muskelanspannung wieder ausatmen – das „Power House“ des Körpers ist aktiviert.
Pilates - Training für den Alltag
Pilates kann von Jung und Alt und unabhängig vom Fitnesszustand des Einzelnen betrieben werden. Aus einer Grundposition heraus wird von Kopf bis Fuß trainiert, wobei durch sanfte und langsame Bewegungen die Muskeln an Bauch, Beine und Po gestärkt und entspannt werden. Zahlreiche der rund 500 Pilates-Übungen lassen sich wirkungsvoll in den normalen Tagesablauf integrieren. Die meisten der Übungen werden auf dem Boden ausgeführt. Dafür wird in erster Linie ein weicher Teppich oder eine Gymnastik-Matte, angenehme Trainingskleidung (Socken statt Sportschuhe) und ein gut gelüfteter Raum benötigt. Pilates-Anfänger sollten sich für die ersten Schritte jedoch von einem professionellen Trainer die wichtigsten Grundlagen vermitteln lassen. Die fachliche Einführung ist wichtig, damit Bewegungs- und Haltungsfehler vermieden werden. Nach der Einführung können dann Geräte hinzugezogen werden, die bei der exakten Ausführung der Übungen unterstützen sollen. Diese Kleingeräte wurden zum Teil eigens für das Pilates-Training entwickelt und helfen, Feinmotorik, Koordination und Wahrnehmungsfähigkeit für den eigenen Körper zu verbessern. Die gängigsten Kleingeräte sind Bälle, Bänder, Balancerollen und Koordinationswippen. Mit Großgeräten sollte nur dann trainiert werden, wenn die Haltungsstabilität bereits sehr gut aufgebaut ist.
Pilates und das große Ziel
Wenn Pilates regelmäßig betrieben wird, ist die Wirkung bestechend. „Nach 10 Stunden spüren Sie den Unterschied, nach 20 Stunden sehen Sie den Unterschied, nach 30 Stunden haben Sie einen neuen Körper“, versprach seinerzeit der Joseph H. Pilates. Sein Ziel war es, mit seiner Trainingsmethode Körper und Geist in Einklang zu bringen und den Menschen zu Wohlbefinden zu verhelfen.