Königskerze
Mit ihren großen, majästetischen Blüten ist die Königskerze schwer zu übersehen. Schon seit Jahrhunderten bekannt, findet sie heute in der Heilkunde begleitend und unterstützend Verwendung. Ihre milde Wirkung macht sie insbesondere in der Anwendung bei Kindern beliebt.
Herkunft und Botanik
Die großblütige Königskerze zählt zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae), ist zweijährig, überwintert als Blattrosette und bildet im zweiten Jahr leuchtend gelbe Blüten aus. Diese sind leicht asymmetrisch angeordnet und stehen in Büscheln in einer langen Ährentraube. Blütezeit ist von Juli bis September. Die Königskerze erreicht eine Wuchshöhe zwischen 50 und 120 cm, kann bei optimalen Bedingungen aber auch über 2 m hoch werden. Bevorzugt wächst sie auf trockenen Böden und an hellen Standorten. Die oberirdischen Pflanzenteile sind dicht wollig behaart. Woher die Königskerze kommt ist nicht abschließend geklärt, jedoch wird vermutet, dass sie ursprünglich in Südeuropa beheimatet war. Das heutige, natürliche Verbreitungsgebiet schließt neben Mitteleuropa (wo es heute am häufigsten als Wildkraut vorkommt) auch Südeuropa, den vorderen Orient sowie Nordafrika mit ein. In Nordamerika vorkommende Pflanzen wurden allerdings durch den Menschen eingeführt. Schon im alten Griechenland vor knapp 2000 Jahren war die Königskerze bekannt. Ihre Heilkraft wurde damals bereits von Dioskurides (griechischer Arzt im Römischen Reich) geschätzt, und auch Hildegard von Bingen war von der Wirkung der Königskerze überzeugt.
Inhaltsstoffe und Heilwirkung
Im Mittelalter zählte die Königskerze zu einer der wichtigsten Heilpflanzen jener Zeit. So wurde ihr bei Bauchschmerzen und Entzündungen der oberen Atemwege, aber auch äußerlich angewendet bei Geschwüren der Augen und Lider, bei Fußgicht (Podagra) sowie bei Warzen heilende Wirkung zugeschrieben. Heute weiß man: Die Königskerze enthält viele Flavonoide und Saponine sowie ätherische Öle und Schleimstoffe. Damit wirkt sie sowohl antibakteriell, antiviral, auswurffördernd, entzündungshemmend, reizmildernd, schleimschützend und -lösend sowie schweißtreibend und schmerzstillend. Anerkannt ist die Wirksamkeit der Königskerze als pflanzliches Mittel bei Atemwegserkrankungen sowie Erkältungssymptomen. Durch die in der Heilpflanze enthaltenen Schleimstoffe werden Reizungen der Schleimhäute gelindert, während die Saponine zusätzlich ein Abhusten von zähem Schleim fördern und unterstützen.
Anwendungsgebiete
Besonders erfolgreich ist der Einsatz der Königskerze bei Heiserkeit, Reizhusten sowie allen Bronchialerkankungen, da die enthaltenen Schleimstoffe die gereizten Körperschleimhäute mit einem schützenden Film überziehen und so deutliche Linderung bei vorgenannten Symptomen schaffen. Zudem bewahrt der schützende Film davor, dass die Schleimhäute austrocknen. Und das wiederum erschwert den Krankheitserregern ihre Arbeit. Dem quälenden Schmerz bei Halsweh oder wundem Hals wird so schnell ein Ende gemacht. Die zusätzlich harntreibende Wirkung macht die Königskerze auch interessant für Rheuma Patienten. Und mit einem Königskerzen-Tee beispielweise kann die schweißtreibende Wirkung dieses Heilkrauts genutzt und die damit verbundene Reinigung der Lymphe gefördert werden.