Hier ist eine Ringelblume zu sehen.© Nick Pecker / Shutterstock

Ringelblume

Calendula officinalis

Eigentlich ist die Ringelblume (Calendula officinalis) eine alte Kultur und Zierpflanze. Doch heute findet man ihre leuchtend gelborangenen Blüten auch in verwilderter Form an Wald- und Wegrändern und als beliebte Pflanze im Blumenbeet. Vor allem ist sie bekannt für Ihre Verwendung in Kosmetika und Salben zur Unterstützung bei der Heilung kleiner Wunden.

Herkunft und Botanik

Mit ihren etwa 13 Arten bildet sie die Gattung der Ringelblumen in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Der Gattungsname "Calendula" leitet sich dabei aus dem Lateinischen von „calendae“ ab, was „der erste Tag des Monats“ bedeutet. Aus dem Artnamen „officinalis“ lässt sich schließen, dass es sich um eine alte Arzneipflanze handelt und er bedeutet „in der Apotheke gebraucht“. Einer der Trivialnamen der Ringelblume lautet auch Regenblume: wenn sich die Blütenblätter am frühen Morgen öffnen, soll es ein schöner Tag werden. Sind sie aber morgens um 7 Uhr noch geschlossen, wird es Regen geben. Die genaue ursprüngliche Herkunft der Ringelblume kann man heute nicht mehr bestimmen, sie wird jedoch im Mittelmeerraum vermutet und mit einer heimischen Region von Mittel-, Ost- und Südeuropa angegeben. Die 30 bis 50 cm hohe Pflanze zeigt ihre leuchtenden Blüten von Juni bis Oktober. Danach verschwindet die meistens einjährige krautige Pflanze vorrübergehend aus unseren Gärten.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Für die arzneiliche Verwendung, vor allem als Gel oder Salbe, werden die Blüten verwendet, welche sich auch in Salaten sehr dekorativ machen oder als Safranersatz zum Reis färben eignen. Rechtfertigen kann die Ringelblume ihren Einsatz als Heilpflanze durch viele medizinisch wertvolle Inhaltsstoffe. Unter anderem findet man Flavonoide, Cumarine, Carotinoide, Triterpenalkohole und Triterpenglykoside sowie ätherisches Öl. Auch wenn das ätherische Öl nur mit einem recht geringen Anteil von max. 0,3 % vorhanden ist, so enthält es einen der hauptsächlichen Wirkstoffe der Pflanze, das alpha-Cadinol, ein Sesquiterpen, welches für seine entzündungshemmenden, pilzhemmenden und leberschützenden Eigenschaften bekannt ist. Weitere Heilwirkungen der Inhaltstoffe der Ringelblume sind antimikrobiell, durchblutungsfördernd und wundheilend.

Anwendungsgebiete

Die Wirkungen des Korbblütler sind seit Langem bekannt. Bereits Hildegard von Bingen nutzte die Ringelblume zur Behandlung von Magen- und Darmbeschwerden und Vergiftungen, die durch Speisen verursacht wurden aber auch in Form einer Salbe gegen „grint am Kopf“. Weiterhin war sie bekannt als Mittel gegen Warzen, zu Anregung der Menstruation oder bei Augen- und Zahnproblemen. Die heute auch medizinisch anerkannten Einsatzgebiete sind jedoch die Behandlung leichter Haut- und Schleimhautentzündungen, die unterstützende Anwendung bei der Heilung kleiner Wunden oder leichten Entzündungen der Haut. Hierfür kann man z.B. 1 – 2 g Ringelblumenblüten mit 150 ml heißem Wasser übergießen und 5 – 10 Minuten ziehen. Den Sud trägt man mehrmals täglich frisch auf die Haut auf oder benutzt ihn als Mundspülung.