Auf dem Bild ist eine Aloe vera Pflanze zu sehen. © thipjang / Shutterstock

Aloe vera

Aloe barbadensis

Die Aloe vera ist eine vielseitige Heilpflanze, die in Wüstengegenden heimisch ist. In Mitteleuropa wird sie schon seit etwa 1930 für Heilzwecke eingesetzt, jedoch erst seit Anfang des neuen Jahrtausends hat die Aloe vera an Bekanntheit gewonnen. Seither findet man sie in zahlreichen Kosmetika, Lebensmitteln und Alltagsprodukten. Je nach Anwendungsgebiet wird einerseits ihr wohltuendes Gel, andererseits ihr stark wirkendes Harz verwendet, wobei die jeweiligen Einsatzgebiete und Wirkweisen so verschieden sind, dass man annehmen könnte, man habe es mit zwei unterschiedlichen Pflanzen zu tun.

Herkunft und Botanik

Mit ihren dicken, fleischigen Blätter erinnert die Aloe vera eher an Kakteen, ist aber tatsächlich eine Lilienart. Meist hat die Pflanze keinen oder nur einen kurzen Stamm und wächst mit bis zu 20 rosettenartig angeordneten Blättern direkt aus dem Boden. Ihre Blätter können bis zu 50 cm lang und
ca. 6 cm breit werden, der Blattrand besitzt kleine Stacheln.
Alle ca. 500 verschiedenen Aloe-Arten wachsen ursprünglich in wüstenartigen Gegenden. In ihrer arabischen Heimat ist die Aloe schon seit über 6.000 Jahren als Heilpflanze bekannt. Von hier aus verbreitete sie sich nach und nach in andere trockene Gegenden und wurde auch in Europa beliebt.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Die Aloe vera liefert zwei unterschiedliche, zu Heilzwecken verwendete Bestandteile: Aus dem in ihren Blättern enthaltenen Milchsaft wird das Aloe-vera-Gel gewonnen, das einen kühlenden Effekt auf die Haut hat, Feuchtigkeit spendet und entzündungshemmend, lindernd sowie reizmildernd wirkt.
Zusätzlich findet sich im Saft das sogenannte, leicht giftige, „Aloe-Harz" mit einem großen Anteil an Glucosylchromonen, langkettigen Zuckermolekülen (Polysaccharide) sowie Anthranoide, welche den Darm anregen.

Anwendungsgebiete

Zumeist ist Aloe vera aufgrund ihrer entzündungshemmenden sowie schmerzlindernden Wirkung zur Behandlung von Verbrennungen oder Sonnenbrand bekannt. Das Aloe-vera-Gel hat zudem einen kühlenden Effekt auf die Haut und spendet Feuchtigkeit. Ob Aloe vera neben den pflegenden Eigenschaften auch gegen entzündliche Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte helfen kann, müssen groß angelegte Studien noch beweisen. Eingedickter Aloe-Saft wirkt abführend und kann bei Verstopfungen helfen. Auch die im Harz enthaltenen Anthranoide beschleunigen die Darmentleerung.