Heilpflanzen
Der Arzneimittelschatz, den die Natur für uns parat hält, ist nahezu unerschöpflich. Schon in der Antike nutzten die Menschen die Heilkräfte der Pflanzen. Seit Jahrhunderten sind heilende Pflanzen bekannt und pflanzliche Heilstoffe haben bei der Behandlung verschiedener Krankheiten oft erstaunliche Wirkung.
Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit den Themen alternative Heilmethoden, pflanzliche Arzneimittel oder Heilpflanzenkunde. Auch die moderne Medizin bedient sich ihrer vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften, denn – insbesondere schonend extrahiert – können die medizinischen Wirkstoffe zur Heilung vieler Symptome von großem Nutzen sein.
Hier finden Sie eine Reihe von Heilpflanzen die für verschiedene Krankheitsbilder genutzt werden können.
Denn für viele Krankheitsbilder bedarf es nicht immer dem Griff nach der „chemischen Keule“. In vielen Anwendungsbereichen bieten pflanzliche Präparate gesunde Alternativen und natürliche Hilfe – und sind oft sogar für Kinder geeignet. Kleine Blessuren, leichte Erkältungen, Entzündungen der Blase, aber auch hormonbedingte „Frauenleiden“, innere Unruhe, Schlafstörungen oder Stress bedingte Symptome sind mit Hilfe pflanzlicher Arzneimittel heute gut behandelbar.
Um die heilende Wirkung von Pflanzen wussten bereits frühe Kulturen wie die Indianer Nordamerikas, die Azteken oder die Maya. Zwar fielen im Jahr 1556 viele medizinische Aufzeichnungen zu natürlichen Heilkräutern und –pflanzen der Maya den Flammen zum Opfer, aber das verloren gegangene Wissen um die medizinische Wirkung aus der Natur wird langsam wieder rekonstruiert. Forscher untersuchten bereits über 900 Heilpflanzen auf ihre Inhaltsstoffe, wobei zahlreiche Wirkstoffe isoliert werden konnten, die die zu erwartende Wirkung hervorriefen. Mit diesen Untersuchungen konnte quasi ein wissenschaftlicher Beweis für die pflanzliche Heilkraft, die bereits von den Maya-"Ärzten" genutzt wurde, erbracht werden.
Auch die Indianer verfügten über ein umfangreiches Heilpflanzenwissen, das für viele Erkrankungen natürliche medizinische Hilfe bot. Während Einwanderer die Arbeit der „Medizinmänner“ offiziell als Aberglaube abtaten, fanden sich dennoch mehr als ihrer 200 Pflanzen mit Heilwirkung in den Apotheken der Weißen.
Die moderne Medizin erkennt heute mehr als 600 indianische Heilpflanzen an und verwendet ihre Stoffe selbst in unterschiedlichen Bereichen.
Die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) beispielsweise nutzten die Indianer bereits, um Frauen die Geburt zu erleichtern sowie zur Linderung von Menstruationsbeschwerden. Bei uns in Europa ist heute der Traubensilberkerzenextrakt in hormonfreien pflanzlichen Arzneimitteln gegen Wechseljahresbeschwerden enthalten. Der Wirkstoff mildert typische Beschwerden, die aufgrund der aus dem Gleichgewicht geratenenen Hormonhaushalts, auftreten. Dazu gehören Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen oder auch seelische Unausgeglichenheit.
Auch der Sonnenhut (Echinacea) ist heute noch immer sehr bekannt und wird insbesondere in natürlichen Erkältungs-Arzneimitteln zur Prävention und auch Bekämpfung von typischen Symptomen grippaler Infekte eingesetzt. Seine aktivierende Wirkung auf keimvernichtende Fresszellen war den Indianern so zwar sicher nicht bekannt, aber seine schmerzlindernde Wirkung speziell bei Halsschmerzen nutzen sie bereits.