Hier sieht man das Johanniskraut (Hypericum perforatum) der auch bei Wechseljahresbeschwerden helfen kann.© A.Bartsch/ S&B

Johanniskraut

Hypericum perforatum

Johanniskraut ist als Heilpflanze schon seit über 2.000 Jahren bekannt. Das goldgelbe Kraut blüht um Johanni, also dem 24. Juni, und wurde früher neben seiner gesundheitsfördernden Wirkung auch als Schmuck eingesetzt.

Das Johanniskraut umgibt, wie so viele Heilpflanzen, eine ganz besondere Mystik: Zerreibt man die strahlend gelben Blüten in der Hand, wird ein dunkelroter Farbstoff freigesetzt. Im Christentum hatte Johanniskraut daher stets einen engen Bezug zu Blut und Leid. Seit dem Mittelalter setzten Kräuterkundige die Pflanze gegen Angst und Stimmungsschwankungen ein.

Herkunft und Botanik

Das in ganz Europa heimische Johanniskraut gehört zu den Hartheugewächsen. Die bis zu einem Meter hohe Pflanze findet man vor allem an Wegrändern und Böschungen. Die zahlreichen, durchscheinenden Punkte (Drüsen) auf den Blättern sowie die goldgelben Blüten mit ihren ebenfalls sichtbaren Drüsen und auffallend langen Staubblättern, verleihen der Pflanze ihr charakteristisches Aussehen. Blütezeit ist zwischen Juni und September. Die Frucht ist eine eiförmige, vielsamige Kapsel.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Das ganze Kraut, also alles außer der Wurzel, wird arzneilich genutzt. Die wichtigsten Wirkstoffe für die heilende Wirkung sind das Hypericin, ein Farbstoff, sowie das Hyperforin, ein sekundärer Pflanzenstoff. Außerdem lassen sich Flavonoide, Gerbstoffe und ätherisches Öl extrahieren. Trotz umfangreicher Forschungen ist der genaue Wirkmechanismus des Johanniskrauts bis heute noch nicht vollständig geklärt. Fest steht aber, dass Johanniskraut „stimmungsaufhellend“ wirkt. Als ölige Zubereitung hat es außerdem entzündungshemmende, durchblutungs- und wundheilungsfördernde Eigentschaften.

Anwendungsgebiete

Johanniskraut wird eingesetzt, um die Stimmung aufzuhellen, Angstzustände zu lösen und nervöse Unruhen zu lindern. Einige Zubereitungen aus Johanniskraut sind als pflanzliche Arzneimittel gegen leichte bis mittelschwere Depressionen zugelassen. Äußerlich wird Johanniskraut bei Schürfwunden, leichten Verbrennungen und Neurodermitis eingesetzt.

EXTRA: Die besten Kombinationen

Die Anwendung von Johanniskraut bietet sich in besonderem Maße bei den typischen psychischen Beschwerden während der Wechseljahre an. Und dann am besten in Kombination mit Traubensilberkerze, die vor allem gegen die physischen Symptome wirkt.