Hier sieht man die Blüten der Hauhechel.© Przemyslaw Muszynski / Shutterstock

Hauhechel

Ononis spinosa

Eine breite Bekanntheit wie einige andere Heilpflanzen sie haben, hat die Hauhechel zwar nicht, ihre heilende Wirkung aber ist in den entsprechenden Disziplinen schon seit Jahrhunderten im Einsatz. Bereits in der Antike wurde die harntreibende Wirkung der dornigen Hauhechel geschätzt und auch heute noch lindert sie als begleitend verabreichtes natürliches Heilmittel Harnwegsinfekte.

Herkunft und Botanik

Die dornige Hauhechel ist ein heimischer kleiner Strauch, der –  bis auf den hohen Norden und die Hochalpen – in fast ganz Europa verbreitet ist. Der Familie der Hülsenfrüchtler angehörend unterhält sie eine direkte Verwandtschaft mit wichtigen Nutzpflanzen wie Erbsen oder Bohnen sowie bekannten Heilpflanzen wie Rotklee. Vor ca. 2.000 Jahren erwähnte der antike Arzt Dioskurides die Hauhechel bereits als „Steinkraut“ in seiner etwa 600 Heilpflanzen umfassenden „Materia Media“.  
Im Volksmund wird sie auch „Weiberzorn“ genannt, da sich ihre Ernte (die früher vorwiegend von Frauen erledigt wurde) als äußerst beschwerlich erweist, was wiederum an ihrer tiefreichenden, bis zu 60 cm langen kräftigen Pfahlwurzel liegt. Man findet die Hauhechel zumeist auf trockenen, mageren, kalkhaltigen Böden. Ihre Knospen liegen knapp über der Erde, wo sie während des Winters vom Schnee vor Frost geschützt werden. Die Pflanze wird zwischen 25 und 70 cm hoch, hat gezähnte, gefiederte Blätter sowie Nebenblätter und besitzt scharfe Dornen an den Seitenzweigen. Ihre Schmetterlings-Blüte ist rosa bis rosarot und bildet sich in Kurztrieben zu dichten Traubenständen aus. Während der Blütezeit von Mitte Mai bis Oktober verströmt sie einen teils unangenehmen, leicht süßlichen Duft. 

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

MedizinischeVerwendung findet die lange Pfahlwurzel, die im oberirdischen Bereich verholzt ist. Die Hauhechel-Wurzel enthält Isoflavonoide, vor allem Ononin und Genistein sowie Spinonin und ätherisches Öl. Die Isoflavonoide erhöhen die Wasserausscheidung über die Niere und spülen Keime so aus den Harnwegen heraus. Spionin soll zudem das Wachstum von Bakterien verhindern.

Anwendungsgebiete

Aufgrund ihrer Eigenschaften finden die wirksamen Inhaltstoffe der Hauhechel Einsatz bei urologischen Indikationen. Ihre Kombination aus harntreibender und möglicherweise auch antibakterieller sowie antientzündlicher Wirkweise qualifizieren das Heilkraut bei der ergänzenden Behandlung zur Durchspülung bei Entzündungen der ableitenden Harnwege wie Harnwegsinfekte, Blasenentzündung, Blasenbeschwerden. Aber auch bei Harngrieß, Nierengrieß sowie Entzündungen der Niere kommt die Hauhechel vorbeugend oder ergänzend zum Einsatz – zumeist in Form eines Hauhechel-Tees. 

Hinweis: Bei bekannter Herzschwäche oder bekannten Wasseransammlungen sollte Hauhechel auf keinen Fall ohne Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.