Ceylon-Zimt
Wohl jedem ist Zimt als Gewürz bekannt und ganz besonders in der Weihnachtszeit findet man es in vielen Spezialitäten wie Lebkuchen, Bratäpfeln, Glühwein oder Zimtsternen. Weniger geläufig dürfte
Zimt wohl als Heilpflanze sein, die aber tatsächlich nicht nur vielseitig, sondern auch schon seit Jahrtausenden im Einsatz ist. So nutzte schon Hippokrates das kostbare Gewürz als Magenbitter. Echter Zimt war früher (und ist es noch heute) eine Kostbarkeit.
Herkunft und Botanik
Zimt als Arzneipflanze wird in China schon sein über 4.000 Jahren bei verschiedenen Krankheiten angewendet und zählt zu einem der ältesten Gewürze der Welt. Erst im 14. Jahrhundert gelangte das Gewürz durch die Portugiesen erstmals nach Europa, wo es sowohl als Gewürz, als auch als Heilmittel u.a. bei Erkältungen, Fieber, Verdauungsbeschwerden oder Frauenleiden zum Einsatz kam.
Der Ceylon-Zimt ist der „echte“ Zimt, der aus der Rinde des immergrünen, sechs bis zehn Meter hohen Baumes gewonnen wird. Seine ei- bis ovalförmigen Blätter sind gegenständig angeordnet, haben eine ledrige Oberseite und riechen beim Zerreiben wie Gewürznelke. Seine in Rispen angeordneten Blüten sind weißlich-grün und eher unscheinbar. Wird die Rinde abgeschält und getrocknet, bilden sich die typischen aufgerollten Zimtstangen, die aromatisch riechen. Ceylon-Zimt gehört zu den Lorbeergewächsen (Lauracea) und lässt sich vom zumeist in Gewürzen verwendeten Cassia-Zimt (eine Verfälschung - auch China-Zimt genannt) gut unterscheiden. Die Stangen des echten Zimts ähneln einer Zigarre, während die Cassia-Zimtstangen eine dickere Rindenschicht und in der Mitte einen Hohlraum haben. Ursprünglich stammt Ceylon-Zimt von der Insel Sri Lanka (ehemals Ceylon), heutzutage wird er kultiviert angebaut in Süd- und Südostasien, auf Madagaskar sowie auf den Seychellen.
Inhaltsstoffe und Heilwirkung
Insgesamt gibt es über 250 verschiedene Arte von Zimt. In der traditionellen chinesischen Medizin wird er wegen seiner antibakteriellen, krampflösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften seit Jahrtausenden zur Behandlung verschiedner Krankheiten genutzt. Viele wirksame Inhaltstoffe liefert die Zimtrinde, wie beispielsweise das ätherische Öl. Aber auch Terpene, Phenolcarbonsäuren, Gerbstoffe und Mineralstoffe gehören zu wirksamen Bestandteilen des Ceylon-Zimt. Zusätzlich zu den vorgenannten Wirkweisen bietet Zimt auch antifungale, antivirale, wundheilende, appetitanregende und verdauungsfördernde sowie blutdrucksenkende Eigenschaften. Umstritten ist bzw. weiterer wissenschaftlicher Prüfungen unterliegt seine Wirkung auf den Blutzuckerspiegel, der für Typ-2 Diabetiker von Nutzen sein könnte.
Anwendungsgebiete
Zimt fördert den Appetit und regt die Darmtätigkeit an. Als Gewürz kann er daher Speisen bekömmlicher machen und Verdauungsproblemen wie Blähungen und Völlegefühl vorbeugen. In Form von Ttee stärkt Zimt nicht nur, sondern wirkt antibakteriell, gegen die meisten Erkältungssymptome und fördert zusätzlich die Durchblutung. Auch Menstruationsbeschwerden oder Symptome der Wechseljahre kann Zimt lindern. Äußerlich angewendet reizt Zimt die Haut, insbesondere das ätherische Zimtöl. Die Durchblutung wird an der Stelle der Anwendung so gefördert und Schmerzen können bei vorsichtiger Dosierung gebessert werden. So kann man Zimt aufgrund der entkrampfenden Wirkung auch gegen Verspannungen gut einsetzen.
ACHTUNG
Schwangere und Stillende sollten vorsichtshalber auf Zimtprodukte oder Zimt in größeren Mengen verzichten. Da Zimt in überhöhter Dosierung verschiedene Nebenwirkungen haben kann, sollte grundsätzlich vor der Anwendung – und insbesondere von Allergikern – der Arzt oder Apotheker befragt werden.