Hier sehen Sie eine Pusteblume.© Brian A Jackson / shutterstock.com

Löwenzahn

Taraxacum officinale

Löwenzahn ist sehr bekannt und an vielen Stellen der nördlichen Erdhalbkugel beheimatet. Gärtner sehen in ihm oft nur ein unliebsames Unkraut, Kinder erfreuen sich an der einzigartigen Pusteblume und die Heilkunde schätzt seine vielen positiven Eigenschaften. Denn durch seine unterschiedlichen Inhaltsstoffe erstreckt sich die natürliche Heilwirkung des Löwenzahns von Verdauungs­beschwerden über Rheuma bis hin zu Harnwegs­infekten. 

Herkunft und Botanik

Als Heilpflanze ist Löwenzahn schon seit dem Altertum bekannt und wurde hier zur Behandlung verschiedener Krankheitsbilde (u.a. Gelbsucht und Augenleiden) genutzt. Er findet sich heute auf nahezu allen Kontinenten, da er extrem anpassungsfähig ist und sich mit viel Kraft sogar seinen Weg durch Gesteinsritzen bahnen kann. Als Mitglied der Familie der Korbblütler ist der Löwenzahn eine schwach behaarte Pflanze mit einer Wuchshöhe von bis zu 50 cm. Seine rübenartige Wurzel ist außen schwarz-braun, innen milchig weiß und der Name „Löwenzahn“ ist auf die länglichen und stark gezähnten Blätter zurückzuführen. Auf Wiesen, Feldern, Wegrändern oder wo immer sich der Löwenzahn durchsetzt, zeigt er während der Blütezeit von April bis in den Sommer seine gelben Blüten, die die spindelförmige Frucht umschließen. Im Anschluss bildet sich die Pusteblume mit ihren vielen kleinen „Flugschirmen“.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Die gesamte Pflanze wird als Arznei genutzt. Verschiedene Inhaltsstoffe in den einzelnen Pflanzenteilen wie selten vorkommende Bitterstoffe und Triterpene (gehören zur Gruppe der Lipide), Schleimstoffe, Zucker und Inulin in der Wurzel sowie reichlich Kalium im Kraut, machen Löwenzahn zum Allrounder. Unverzichtbar als Heilkraut mit einem so vielseitigen Anwendungsspektrum sollte er eigentlich in keinem Kräutergarten fehlen. Insbesondere, weil seine Blätter auch hervorragend in Salaten und Suppen schmecken!

Anwendungsgebiete

Die Bitterstoffe des Löwenzahns bewirken, dass mehr Speichel und Magensäure aufgeschüttet und parallel dazu Verdauungshormone und –enzyme freigesetzt werden. Das wiederum kurbelt die Gallentätigkeit und damit Leberfunktion an, was bei Beschwerden wie Verdauungsstörungen, Verstopfung und Blähungen zur Linderung beiträgt. Auch bei Blasenentzündungen, Harnwegsinfekten und Reizblase ist Löwenzahn aufgrund des enthaltenen, leicht harntreibenden Kaliums und der Flavonoide schon lange bekannt. Besonders geeignet zur Therapie von Blasenentzündung, Leberleiden oder Nierengrieß sind Teezubereitungen aus seinen Blättern. 
Aufgrund seiner Stoffwechsel anregenden Inhaltsstoffe ist der Löwenzahn zudem ein bewährtes pflanzliches Heilmittel bei rheumatischen Erkrankungen, Arthrose oder Gicht.