Reizblase
Menschen mit Reizblase leiden unter ständigem, oft überfallsartigem Harndrang. Obwohl etwa 17% der erwachsenen Bevölkerung (mit zunehmendem Alter sogar mehr) darunter leiden, ist die Erkrankung immer noch ein Tabu-Thema. Lediglich 40% der Betroffenen sprechen überhaupt mit einem Arzt darüber und nur 27% werden medikamentös behandelt.
Was sind die Ursachen einer Reizblase?
Die genauen Ursachen der Reizblase, die auch als überaktive Blase bezeichnet wird, sind bisher wissenschaftlich nicht vollständig ergründet. Es wird angenommen, dass u. a. eine fehlerhafte Weiterleitung der Nervenimpulse zwischen Blase und Gehirn dafür sorgt, dass schon deutlich vor Erreichen der maximalen Blasenfüllung ein Harndrang signalisiert wird. Infolgedessen machen sich Harndrang, Pollakisurie (häufiges Wasserlassen bei kleinen Urinmengen), Nykturie (vermehrtes nächtliches Wasserlassen) und ggf. auch Inkontinenz bemerkbar.
Unterschieden wird zwischen zwei Formen der Reizblase. Bei der „primären Reizblase“ handelt es sich um eine sog. „funktionelle Störung“, der keine krankhaften Organveränderungen zu Grunde liegen. Neuere Untersuchungen deuten darauf hin, dass ein Entzündungsgeschehen zu Grunde liegen könnte. Vermutlich sind mehrere Faktoren an der Ausbildung der Erkrankung beteiligt.
Die „sekundäre Reizblase“ ist Folge anderer Erkrankungen und tritt z. B. bei Schädigungen des Nervensystems wie bei Multiple Sklerose, Parkinson oder nach Schlaganfall auf. Auch krankhafte Veränderungen der Harnblase selbst, wie z.B. Tumore, Steine oder Entzündungen, können Reizblasenbeschwerden verursachen. Hormonelle Veränderungen – z.B. in den Wechseljahren – können ebenfalls zu Reizblasebeschwerden und wiederkehrenden Harnwegsinfekten führen. Eine besondere Rolle spielt die sog. Beckenbodenschwäche, bei der die Beckenbodenmuskulatur erschlafft bzw. sich der Beckenboden senkt, was zu erhöhtem Harndrang und Inkontinenz führen kann. Ursachen der Beckenbodenschwäche sind neben zunehmendem Alter die Anzahl durchgemachter Schwangerschaften/Geburten, Übergewicht, schwere körperliche Arbeit und eine anlagebedingte Bindegewebsschwäche.
Welche Symptome zeigen sich bei einer Reizblase?
Oftmals überfallsartig auftretende und schwer beherrschbare Harndrang, der z. T. von unfreiwilligem Urinverlust begleitet wird, stellt für die Betroffenen eine große Belastung dar. In manchen Fällen treten zusätzlich Schmerzen gegen Ende des Wasserlassens oder ein anschließendes „Nachtropfen“ auf. Diese Beschwerden, oft gepaart mit einem durch vermehrtes nächtliches Wasserlassen unterbrochenen Schlaf, führen zu einem hohen Leidensdruck und beeinträchtigen die Lebensqualität entscheidend.
Wer hilft bei der Diagnose Reizblase?
Den Verdacht auf eine überaktive Blase kann man zunächst mit dem Hausarzt besprechen. Dieser kann bei Bestätigung der Diagnose an einen Urologen oder Gynäkologen überweisen. Hier werden dann verschiedene Fragen rund um das Wasserlassen, nächtliche Störungen durch starken Harndrang, ggf. ursächlich verantwortliche Medikamente (z.B. Mittel gegen Bluthochdruck etc.) abgefragt sowie eine körperliche und Urin-Untersuchung durchgeführt, um z. B. einen Harnwegsinfekt auszuschließen. Ist die Diagnose „Reizblase“ gestellt, wird gemeinsam von Arzt und Patient eine individuelle – manchmal langwierige – Therapie ausgearbeitet.
Mit Pflanzenheilkraft und Beckenbodenübungen gegen die Reizblase
Auch wenn die Ursachen für eine Reizblase nicht abschließend geklärt sind, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Leiden zu lindern oder sogar wieder zu einer völlig normalen Blasenfunktion zurückzukehren. Insbesondere mit pflanzlichen Arzneimitteln können gute Erfolge erzielt werden.
Für eine natürliche Behandlung einer Reizblase eignen sich die Echte Goldrute sowie die Bärentraube. Echtes Goldrutenkraut wirkt mit seiner Vielzahl an Inhaltsstoffen sowohl durchspülend als auch krampflösend und entzündungshemmend auf die Blasenmuskulatur. Aufgrund dieser Eigenschaften beruhigt die echte Goldrute die irritierte Muskulatur der Blase und wirkt nachhaltig reizmindernd auf die Blasenschleimhaut. Der ständige Harndrang und die häufigen Toilettengänge bei nur kleinen Harnmengen werden reduziert und die Kapazitätsleistung der Blase trainiert.
Bärentraubenblätter-Extrakt lindert wegen seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung unkomplizierte Harnwegsinfekte schnell und natürlich. Bei einer akuten Reizblase, die z.B. als Folge von Harnwegsinfekten entstanden ist, ist eine Heilpflanzentherapie mit einer Mischung aus den Heilpflanzen Echte Goldrute und Bärentraube ideal, da die gereizte Blase sowohl ursächlich behandelt als auch nachhaltig beruhigt wird.
Eine besonders bewährte Therapieform der Reizblase ist das gezielte Training der Beckenbodenmuskulatur. Ein aktiver Beckenboden übernimmt die Trage- und Verschlussfunktion für verschiedene Unterleibsorgane wie z.B. auch die Blase. Bei einer geschwächten Muskulatur des Beckenbodens können die Organe nach unten sinken. Die Folge kann sein, dass die Schließmuskeln dem Druck beim Niesen, Husten, Lachen oder Heben nicht mehr standhalten können und so ungewollt Harn abgeht. Das Training der Beckenbodenmuskulatur führt nicht sofort zum Erfolg doch regelmäßig angewendet, werden die Beschwerden gelindert oder oft sogar komplett beseitigt. Die Übungen können mit wenig Aufwand sowohl zu Hause als auch unterwegs durchgeführt werden.