Schlehe (Prunus spinosa)© Maleo/Shutterstock

Schlehe

Prunus spinosa


Die Schlehe ist heute – wenn überhaupt – den meisten nur noch als Dornengestrüpp bekannt. Manch einen mag es erstaunen, dass es sich bei der „unordentlichen Hecke“ im Unterschied zu englischem Rasen tatsächlich um essbares Obst handelt. Und dessen Inhaltstoffe sind so vielseitig, dass sie sogar zur Linderung unterschiedlicher Krankheitsbilder eingesetzt werden können. 

Herkunft und Botanik

Die Schlehe (auch Schwarzdorn genannt) nutzen Menschen seit der Steinzeit, und auch der „Eismann Ötzi“ trug Schlehenfrüchte bei sich. Sie gehört zur Familie der Rosengewächse und stammt ursprünglich aus Europa und Asien.

Die Heilpflanze ist sehr eng mit der Zwetschge, Marille, Pflaume und der Mandel verwandt, ist ein sperrig-dornenreicher Strauch der bis zu 3 Meter hoch meist wild an Waldrändern wächst und weiße Blüten trägt. Seine kugeligen, schwarzblauen Früchte erreichen einen Durchmesser von ca. 1 cm.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung


Die Früchte, Blüten und Rinde der Schlehe enthalten Vitamine, Mineralien, Gerbstoffe und Fruchtsäuren, die sie zu einer wichtigen Heilpflanze machen. Diese Inhaltsstoffe wirken schleimlösend, krampflösend, abführend, harntreibend, reinigend, zusammenziehend, entzündungshemmend und anregend auf unseren Organismus. Eine Vielzahl von Wirkungen, die bei der Behandlung unterschiedlicher Symptome hilfreich sein können.

Anwendungsgebiete

Welch breit gefächerten Einsatz die Schlehe bzw. ihre Inhaltsstoffe finden zeigt die nachfolgende Aufzählung der Beschwerden für die eine Behandlung sinnvoll ist: bei Durchfall, Erkältung, Hautausschlägen, Magenbeschwerden, Menstruationsbeschwerden, Rheuma, Fieber, Verstopfung, Zahnfleischentzündungen sowie bei Ödemen. Zudem kann mit ihrer Hilfe der Stoffwechsel angeregt und Harnwegserkrankungen können gelindert werden. 


Ein Tee aus Schlehenblüten beispielweise wirkt abführend, leicht harntreibend und magenstärkend. Außerdem kann dieser bei Appetitlosigkeit, Husten, Schnupfen, Gallensteinen und Nierensteinen sowie bei leichten Entzündungen im Mund- und Rachenraum verabreicht werden. Äußerlich angewendet hilft er beispielweise bei Hautauschlägen.
 Das homöopathische Heilmittel Prunus spinosa wird überdies bei Herzschwäche, Nervenschmerzen, Harnproblemen sowie bei nervösen Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schlafproblemen eingesetzt.