Blühende Arnika in der Natur.© franznikon / Shutterstock

Arnika

Arnica montana

Die Arnika (Arnica montana) wurde erstmals 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum veröffentlicht und zählt zu den alten Zauberpflanzen. Sie spielt sogar in den alten Bräuchen der Sommersonnenwende eine Rolle, so galten am 24. Juni gesammelte Blüten als besonders wirkungsvoll. Anwenden sollte man Arnika jedoch nicht innerlich, da sie giftig wirken kann. Für die äußerliche Anwendung hingegen sind verschiedene spannende Verwendungen bekannt. 

Herkunft und Botanik

Die 20 bis 60 Zentimeter hohe sommergrüne, krautige und unter Naturschutz stehende Heilpflanze Arnica montana zeigt ihre dotter- bis orangegelben und aromatisch duftenden Zungenblüten vorwiegend im Juni. Sie ist eine von 31 Arten aus der Gattung Arnika und gehört somit zur der Familie der Korbblütler. Einer ihrer Trivialnamen „Wohlverleih“ scheint sich aus ihrem althochdeutschen Namen „wolvesgelegena“ entwickelt zu haben, sicher ist dies jedoch nicht. Ihr Verbreitungsgebiet in Europa sind kalkarme Wald- und Bergwiesen bis in hohe Berglagen von 2300 Metern. Lange Zeit galt sie als nicht kultivierbar, was ihre Bestände durch Wildsammlung sehr erschöpft hat, zum Glück ist dies inzwischen gelungen und ihre Heilwirkungen können umfassend in Salben, für Umschläge oder in Tinkturen genutzt werden. Die Arnika ist verwandt mit der Kamille und Ringelblume (Korbblütler). Allerdings ist sie erheblich stärker als ihre beiden „Schwestern“ und aufgrund ihrer „Reizwirkung“ mit Vorsicht anzuwenden.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Medizinisch verwendet werden die Blüten der Arnika in getrockneter Form. Ihre Inhaltsstoffe sind Sesquiterpenlactone (Helenaline, Dihydrohelenaline), Flavonoide, Caffeoylchinasäuren, Polyacetylene und ätherisches Öl. Vor allem die Helenalin- und Dihydrohelenalin-Ester sind für die entzündungshemmende, antiarthritische und antimikrobielle Wirkung bekannt aber auch genau diejenigen Bestandteile, die aufgrund ihrer Giftigkeit von einer inneren Anwendung abraten lassen. 

Anwendungsgebiete

Eine wundheilende Wirkung von Arnika konnte in einem Handbuch bereits 1613 gefunden werden. Und auch im Mittelalter war die Heilpflanze zur Behandlung von Hämatomen, Verletzungen, Krampfadern, Venenentzündung, Gicht und Rheuma, allerdings auch Verdauungsstörungen und Herz-Kreislauf-Beschwerden bekannt. In Deutschland wird Arnika seit 1957 als Heilmittel bei verschiedenen Indikationen eingesetzt. Offiziell anerkannt sind jedoch nicht alle der überlieferten Verwendungen. Aufgrund des hohen Allergiepotenzials beim Einsatz von Arnika wird sie vorwiegend äußerlich angewendet, wobei Tinkturen nur ausreichend verdünnt eingesetzt werden dürfen. Vor allem die äußerliche Behandlung von Verletzungs- und Unfallfolgen wie Hämatome, Verstauchungen, Prellungen, Quetschungen, Blutergüsse und Frakturödeme, die äußerliche Anwendung bei rheumatischen Beschwerden und Muskelschmerzen sowie bei oberflächlichen Venenentzündungen. Aber auch Entzündungen der Schleimhäute von Mund- und Rachenraum, Furunkulose und Entzündungen als Folge von Insektenstichen können hervorragend mit Arnika behandelt werden. 

Für die innere Anwendung kann Arnika Tee zum Gurgeln bei Halsentzündungen verschiedenster Art genutzt werden. Hier gilt aber noch deutlichere Vorsicht, als bei der äußeren Anwendung. Für Dosierung sowie Einnahme sollten vorher unbedingt Informationen von Fachleuten eingeholt werden. Während der Schwangerschaft sollte Arnika tabu sein.

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