Hier ist die Ysop Pflanze zu sehen. © Maren Winter / Shutterstock

Ysop

Hyssopus officinalis

Die Natur kann einfach die schönsten Farben zaubern, so auch bei den Blüten des Ysop, die es von leuchtend blau oder violett und selten sogar in weiß oder rosa gibt. Das Kraut dieser pflegeleichten Pflanze hat zwar keine anerkannte, jedoch eine mittlerweile sehr beliebte Anwendung in der Volksmedizin, die teilweise dem Salbei ähnelt. Aufgrund seines aromatischen Duftes und Geschmacks wird er zudem gerne in der Küche als Gewürzkraut oder in Teemischungen verwendet. Und nicht nur wir Menschen lieben ihn. Auch Bienen und Schmetterlinge besuchen seine Blüten gerne.

Herkunft und Botanik

Der Ysop, auf lateinisch Hyssopus officinalis ist, wie übrigens auch Salbei oder Thymian, ein Lippenblütler und bildet zusammen mit weiteren fünf Arten die Gattung Ysope. Die in Deutschland relativ häufig auftretende Wildstaude ist ein Zwergstrauch und wächst bis zu einer Höhe von 40 – 80 Zentimetern. Über Deutschland hinaus findet man ihn in ganz Europa, auch im Mittelmeergebiet, am Kaspischen Meer und am Schwarzen Meer aber auch in Nordafrika und Westasien, in Kleinasien und im Iran. Ysop ist auch unter den Trivialnamen „Bienenkraut“ oder „Eisenkraut“ bekannt und blüht an sonnigen und windgeschützten Standorten ab Juni und bis in den Oktober hinein.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Seine leicht entzündungshemmenden, sekretlösenden und auch krampflösenden Effekte erhält der Ysop vorwiegend aus seinem ätherischen Öl und Gerbstoffen wie Rosmarinsäure und Marrubiin. Das zu 0.3-1.0 % enthaltene ätherische Öl setzt sich dabei unter anderem aus Pinocamphon und Isopinocamphon sowie Limonen, Pinen, Flavonoiden und Terpenen zusammen. Gemeinsam mit Bitterstoffen sind die Gerbstoffe mit verantwortlich für das als bitter, herb‑zusammenziehend zu beschreibende Aroma. Aber Achtung, man sollte, ob in der Küche, im Tee oder als Heilmittel angewendet, nicht zu hoch in der Dosierung greifen, denn Pinocamphon kann dann zu ungewünschten Wirkungen wie Krämpfen führen.

Anwendungsgebiete

Auch wenn die Blüten des Ysop einen verlockenden Duft ausströmen, so werden vorwiegend die Blätter und frischen Triebe für seine Heilwirkung genutzt und zwischen Juni und August geerntet. Ysop wird vor allem frisch verwendet. Beim Trocknen sollte man sehr schonend vorgehen, da er schnell sein Aroma verliert. Bereits im 17ten Jahrhundert bemerkte der englische Apotheker und Arzt Nicholas Culpeper zu Ysop: „Es hilft gegen Ohrensausen, Atembeschwerden und Zahnweh. Das frische Kraut, mit Zucker zerstoßen, hilft bei frischen Wunden und Schnitten“. Hidegard von Bingen beschrieb ihn sogar gegen depressive Traurigkeit, die zu dieser Zeit jedoch auf eine Schwäche der Verdauung zurückgeführt wurde. Wenn auch nicht offiziell anerkannt, so wird die Pflanze trotzdem auch noch heute in der Volksheilkunde entsprechend verwendet, so zum Beispiel zum Gurgeln bei Heiserkeit sowie bei Rachen- und Halsentzündungen. Durch seine sekretlösende und entzündungshemmenden Inhaltstoffe kann er als Hausmittel bei Erkrankungen der oberen Atemwege, also gegen Husten, eingesetzt werden. Und auch Verdauungsstörungen und Darmleiden sind bekannte Anwendungsgebiete.