Jasmin

Jasminum officinale

Der botanische Name Jasminum officinale bezeichnet den Gewöhnlichen oder Echten Jasmin. Die meisten werden diesen Jasmin als Pflanze für den Garten oder das Haus kennen, der nicht nur ein starkes, süßliches Aroma verbreitet, sondern der mit der edlen Anmutung seiner zierlichen weißen Blüten auch optisch punkten kann. Weniger bekannt dürfte die Tatsache sein, dass Jasmin auch in der Heilkunde von Bedeutung ist und in vielen Kulturen aufgrund seiner ätherischen Öle und heilenden Eigenschaften sehr geschätzt wird. Jasmin ist eine vielseitige Heilpflanze, die durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe und vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten sowohl in der traditionellen als auch in der modernen Naturheilkunde einen festen Platz gefunden hat.

Herkunft und Botanik

Der Echte Jasmin stammt ursprünglich aus dem Himalaya und den gemäßigten Regionen Asiens. Heute wird er jedoch weltweit in warmen Klimazonen kultiviert, insbesondere in Ländern wie Indien, China, Ägypten und Marokko. Jasmin hat eine lange Geschichte der Nutzung als Heilpflanze, die sich über viele Kulturen und Epochen erstreckt: In der traditionellen chinesischen Medizin wurde er bereits seit Jahrtausenden verwendet, der Duft seiner Blüten wurde geschätzt und die Jasminblüten wurden in Tees gemischt. Im Mittelalter verbreitete sich das Wissen um die Heilkräfte des Jasmins durch die islamische Welt. Mit den Kreuzzügen und dem Handel kamen die Kenntnisse über diese Heilpflanze nach Europa. Hier wurde ebenfalls der Duft der Blüten geschätzt, aber der Jasmin fand gleichzeitig auch seinen Platz in der europäischen Kräutermedizin.
Die Heilpflanze gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) und es gibt ca. 200 Jasmin-Arten, die vorwiegend in tropischen und subtropischen Regionen beheimatet sind. Meist wachsen sie als Kletterpflanzen oder Sträucher, die sich durch ihre stark duftenden, weißen oder gelben Blüten auszeichnen. Besonders bekannt ist der Echte Jasmin (Jasminum officinale), der auch als Gewöhnlicher Jasmin bezeichnet wird. Wild wächst dieser in Höhen zwischen 1.800 und 4.000 Meter als sommergrüner Strauch, der Wuchshöhen zwischen 40 Zentimetern und fünf Metern erreicht. Die Pflanze verfügt über dünne Zweige, die üblicherweise vierkantig sind. Die elliptisch geformten Blätter sind gegenständig angeordnet und bestehen aus ca. fünf bis neun kleinen Einzelblättern. Die Blüten des Echten Jasmin wachsen in Büscheln von bis zu zehn Stück. Sie sind von weißer Farbe und verströmen einen angenehmen, süßlichen und betörenden Duft.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Die Blüten des Jasmins enthalten eine Vielzahl an wertvollen Inhaltsstoffen wie ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe, Saponine und Alkaloide. Diese unterschiedlichen Stoffe bieten eine Reihe für den Einsatz als Heilpflanze wichtige Eigenschaften. So wirken sie antioxidativ, entzündungshemmend, schleimlösend und immunstimulierend, haben adstringierende Eigenschaften, die bei der Heilung von Wunden helfen können und verfügen zusätzlich über eine beruhigende und entspannende Wirkung. Aus den Blüten des Echten Jasmin werden beispielsweise Duftöle gewonnen, die in der Aromatherapie zur Linderung von Stress, Angst- oder Erschöpfungszuständen sowie Depressionen eingesetzt werden. Die Inhaltsstoffe des Echten Jasmin kommen in Form von Ölen, als Tee oder als Heilbad mit Jasminblüten im medizinischen Sinne zur Anwendung.

Anwendungsgebiete

Jasmin wird seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verschiedener Kulturen geschätzt. Seine Heilwirkungen sind vielfältig. Sein ätherisches Öl hat eine stark beruhigende Wirkung und wird oft in der Aromatherapie eingesetzt, um Stress, Angstzustände und Schlafstörungen zu lindern. Aber diese Heilpflanze kann noch mehr. Die im Echten Jasmin enthaltenen Flavonoide wirken entzündungshemmend, weswegen die Pflanze bei der Behandlung trockener oder gereizter Haut, bei Hautentzündungen und Wunden wirksame Hilfe leistet. Aufgrund der ebenfalls schmerzlindernden Eigenschaften von Jasmin, kommt Jasminöl auch bei Muskel- und Gelenkschmerzen in Form von Bädern oder Massagen zum Einsatz. Hier wirkt er muskelentspannend und hilft beispielsweise Rückenschmerzen zu lindern.
Sogar bei Verdauungsproblemen, Magenbeschwerden oder Blähungen verschafft Jasmintee Linderung. Als besonders leckerer Tee, kann er auch regelmäßig getrunken werden und bietet dann eine beruhigende Wirkung und fördert den Stressabbau. Jasmin hat zudem eine lange Tradition in der Behandlung von Menstruationsbeschwerden. Es wird angenommen, dass der Duft des Jasmins dazu beiträgt, Krämpfe und Schmerzen während der Menstruation zu lindern. Als Massageöl kann er zusätzlich dazu beitragen, die Durchblutung zu verbessern und die Schmerzen zu reduzieren. Da der betörende Duft des Jasmins als stark aphrodisierend gilt, wird dieser traditionell übrigens auch zur Steigerung der Libido verwendet.