Katzenbart
Katzenbart ist eine bewährte Heilpflanze, die zumeist bei der Behandlung urologischer Beschwerden zum Einsatz kommt. Die häufigste Form der Darreichung ist als Tee bzw. als Teemischung. Unter dem Begriff „Javatee“ ist die Heilwirkung von Katzenkraut wohl am bekanntesten.
Herkunft und Botanik
Katzenbart stammt aus dem tropischen Asien und kommt bis zum tropischen Australien vor. Heutzutage wird er – neben Indonesien (Java, Sumatra) und Australien – auch in Vietnam und Georgien angebaut. Während die Pflanze erst Anfang des letzten Jahrhunderts zu uns importiert wurde, ist sie in Asien bereits seit langer Zeit bekannt.
Der Katzenbart ist eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Lippenblütengewächse. Mit einer Größe von bis zu 80 cm, gegenständig angeordneten, behaarten und deutlich gezähnten Blättern, ist er ein typischer Vertreter seiner Familie. Seine weißen bis blassvioletten Lippenblüten, die zu Scheinquirlen angeordnet sind, bilden die für die Pflanze typischen endständigen und ährenartigen Blütenstände. Besonders auffällig an den Blüten sind die langen Staubblätter. Diese stehen deutlich hervor, sehen aus wie Schnurrhaare einer Katze und haben der Pflanze so ihren deutschen Namen beschert.
Inhaltsstoffe und Heilwirkung
Vom Katzenbart kommen die getrockneten Blätter und Stängelspitzen zum Einsatz, die aufgrund der enthaltenen Flavonoide, Triterpene und Saponine eine harntreibende Wirkung haben. Sie fördern die Nierendurchblutung und erhöhen so die Harnausscheidung. Der Extrakt aus Orthosiphon hat zudem eine antimikrobielle Wirkung, kann so die Erreger einer Blasenentzündung direkt bekämpfen und gleichzeitig desinfizierend wirken. In der Diskussion ist zudem, ob Katzenbart durch eine Erweiterung des Harnleiters auch zum Ausschwemmen kleiner Nierensteine beitragen kann.
Anwendungsgebiete
Wie bereits beschrieben, findet Katzenbart vorwiegend in Tees heilpflanzliche Verwendung. Er wird aufgrund seiner harntreibenden und antibakteriellen Wirkung bei chronischen wie akuten Harnwegsinfekten verabreicht. In Durchspülungstherapien bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege (Nierenentzündung, Blasenentzündung, Harnwegsinfekte usw.) wie auch bei Nierengrieß (auch als vorbeugende Therapie) kommt Katzenbart zum Einsatz. Aufgrund ihrer auch leicht krampflösenden Wirkung gilt die Pflanze traditionell zudem als hilfreich bei Menstruationsbeschwerden oder Gallenkoliken.
Die Kombination mit anderen Heilpflanzen, die ebenfalls bei Harnwegsentzündungen eingesetzt werden, gilt als sinnvoll. Dazu gehören zum Beispiel Hauhechel, Goldrute oder Brennessel.