Taigawurzel

Eleutherococcus senticosus

Dem Namen folgend lässt sich leicht erahnen, wo die Heimat dieser Heilpflanze ist. Zwar ist sie bei uns nicht so bekannt, wie beispielsweise die Ginseng-Wurzel, hat aber – allerdings aufgrund völlig anderer Inhaltsstoffe – eine ähnliche Wirkung wie diese. Auch, weil sie optisch dem chinesischen Ginseng ähnelt, ist die Taigawurzel zusätzlich hierzulande noch unter dem Namen „sibirischer Ginseng“ bekannt.

Herkunft und Botanik

Die Taigawurzel ist nicht nur in ihrer russischen Heimat schon lange als vielseitige Heilpflanze der Volksmedizin bekannt, auch die traditionelle chinesische Medizin (TCM) verwendet die Wurzel bereits seit dem dritten Jahrhundert vor Christus. Heutzutage wird die Taigawurzel vor allem in Sibirien in großem Stil angebaut, findet sich aber auch in den nördlichen Breiten Europas. Die mehrjährige, sommergrüne Pflanze ist zwar ein kleiner Strauch, der aber häufig klettert und so eine Höhe von etwa 3 bis 5 Meter erreichen kann. Die Taigawurzel-Pflanze gehört zur Familie der Efeugewächse (Araliaceae). Ihre Zweige sowie die Blattstile der fein gesägten Blätter sind mit Stacheln besetzt, worauf schon ihre lateinische Bezeichnung „senticosus“ (reich an Dornen und Stacheln) hindeutet. Die männlichen Blüten sind blauviolett, die weiblichen gelblich gefärbt. In der Heilkunde verwendet werden sowohl die getrockneten Wurzeln, als auch die unterirdischen Sprossabschnitte der Taigawurzel.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Drei Sonnenhutarten werden in der modernen Medizin als Heilkraut genutzt: der schmalblättrige Sonnenhut (Echinacea angustifolia), der blassfarbene Sonnenhut (Echinacea pallida) und der Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea). Bei allen wird zur Arzneimittelherstellung die Wurzel genutzt. In ihr kommen u.a. sogenannte Alkamide sowie ätherisches Öl und Kaffesäure-Abkömmlinge vor. Beim Purpur-Sonnenhut wird daneben auch das Kraut verwendet. Es enthält die gleichen Stoffgruppen wie der schmalblättrige Sonnenhut, jedoch in anderen Mengen. Beide Sonnenhut-Gewächse wirken sich positiv auf das Immunsystem aus, indem sie z.B. keimvernichtende Fresszellen aktivieren.

Anwendungsgebiete

Die adaptogene Wirkung der Taigawurzel verbessert die Fähigkeit, sich an außergewöhnliche Belastungen anzupassen und dadurch Erschöpfung entgegenzuwirken sowie die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern und Stress zu lindern. Da Leistung sowie Tempo unsere heutige Zeit bestimmen und das dazu führt, dass von den Menschen voller Einsatz gefordert ist, bietet die Wirkung der Taigawurzel natürliche Hilfe.
Allein 31% aller Erwachsenen – vor allem Frauen - sind aufgrund hoher Anforderungen an Schnelligkeit und Leistung nicht nur erheblich gestresst, sondern leiden unter Ermüdungserscheinungen. Diese reichen von Unlust, Schlappheit und Schläfrigkeit bis zu völligen Erschöpfung. Ist eine anhaltende, nicht z.B. durch eine Grunderkrankung erklärbare Müdigkeit auf dauerhafte seelische oder körperliche Belastungen wie beispielsweise Kummer, körperliche oder sportliche Überlastung, Lärm, ungesunde Lebensweise o.ä. zurückzuführen, kann die Taigawurzel zur körperlichen sowie geistigen Genesung beitragen. Insbesondere auch bei älteren Patienten zeigt die Heilpflanze einerseits gegen Müdigkeit, aber auch Asthenie positive Wirkung. Auch bei einem Burnout können die Eigenschaften der Taigawurzel unterstützend verwendet werden. Aktuelle Taigawurzel-Studien haben zudem entzündungshemmende sowie immunregulatorische Aktivitäten bestätigt (was möglicherweise auch förderlich für die Wundheilung sein könnte) und zeigen des weiteren positive Wirkungen auf die psychische Gesundheit sowie das soziale Verhalten. Auch eine Blutdruck regulierende Wirkung wird der Heilwurzel zugeschrieben; sowohl bei zu niedrigem, als auch erhöhtem Blutdruck. Hier gilt allerdings Vorsicht, denn bei sehr hohem Blutdruck sollte die Taigawurzel auf keinen Fall eingenommen werden. Viele weitere Einsatzbereiche sind überliefert – zum Teil aus der TCM -, allerdings nicht durch Studien belegt. Dazu gehören Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Probleme, Depressionen, Angstzustände, erektile Dysfunktion und Wechseljahres bedingte Hitzewallungen sowie rheumatische Gelenkentzündungen oder Magenbeschwerden. Als anerkannte Anwendungsgebiete der Extrakte der Taigawurzel gelten die Verwendung als Tonikum zur Stärkung und Kräftigung bei Müdigkeits- und Schwächegefühl, bei nachlassender Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, aber auch in der Rekonvaleszenz.

Hinweis: In folgenden Fällen darf die Taigawurzel nicht eingenommen werden: Schwangerschaft, Stillzeit, Bluthochdruck, Überempfindlichkeiten sowie von Kindern unter 12 Jahren.