Hier sind Wald-Erdbeeren zu sehen.© Kuttelvaserova Stuchelova / Shutterstock

Wald-Erdbeere

Fragaria vesca

Die Früchte von Erdbeeren sind jedes Jahr eine freudig erwartete Nascherei und mit zahllosen Sorten in vielen Gärten zu finden. Weniger bekannt hingegen ist, dass die Blätter der Wald-Erdbeere (Fragaria vesca) sogar anerkannte Wirkungen als traditionelles pflanzliches Arzneimittel haben. Empfohlen wird 3 bis 4-mal täglich 1 Tasse Erdbeerblättertee zwischen den Mahlzeiten warm zu trinken.

Herkunft und Botanik

Verbreitet ist die Wald-Erdbeere in Nordasien, Nordamerika und ganz Europa. Wie ihr Name schon vermuten lässt wächst sie dabei bevorzugt an Wald­wegen, Waldrändern oder lichten Waldgebieten. Die 5 bis 25 Zentimetern hohe Monatserdbeere ist wintergrün und wächst als mehrjährige, krautige Pflanze. Ihre weißen Blüten zeigt sie mindestens von April bis Juni und bilden dann hocharomatische kleine Früchte aus. Für die Bereitung eines Tees werden die zur Blütezeit gesammelten getrockneten Laubblätter verwendet. Mit unzähligen weiteren Zuchtvarianten bildet die Wald-Erdbeere die Gattung der Erdbeeren (Fragaria) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Ihr Gattungsnamen stammt von dem lateinischen Wort „fragum“, was schlicht Erdbeere heißt und sich vermutlich darauf bezieht, dass die Früchte der Pflanze oft auf dem Boden aufliegen. Ihr Artepitheton “vesca“ hingegen bedeutet „klein“ und beschreibt sowohl die Frucht- als auch die Pflanzengröße.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Erdbeerblätter enthalten neben Flavonoiden, Phenolcarbonsäuren und einer geringen Menge ätherischem Öl vor allem Gerbstoffe als wirksame Bestandteile. Gerbstoffe wirken leicht adstringierend, also zusammenziehend. Durch diese Wirkung werden die äußeren Schichten der Darmschleimhaut abgedichtet und den Bakterien der Nährboden entzogen wodurch Durchfälle gehemmt werden können. Auch hemmen Gerbstoffe die Wundsekretion, stillen Schmerzen und haben eine entzündungshemmende Wirkung.

Anwendungsgebiete

Der schwedische Naturforscher Carl von Linné beschrieb die Wald-Erdbeere bereits 1753. Ihn soll eine Kur aus Erdbeerblättern als Tee und frischen Walderdbeeren von Gicht befreit haben. Jüngeren Erdbeerblätter können als Ersatz für Schwarzen Tee verwendet werden. Die medizinisch anerkannte Anwendung bezieht sich jedoch auf die Indikation der Erhöhung der Harnmenge, also zur Durchspülung der Harnwege. Sie werden somit unterstützend bei leichten Harnwegsbeschwerden eingesetzt. Auch anerkannt ist die symptomatischen Behandlung leichter Durchfälle. Volksmedizinisch werden Erdbeerblätter auch als Mundspülungen bei leichten Entzündungen der Mundschleimhaut und zum Gurgeln bei Halsschmerzen verwendet.