Hier ist Ginseng zu sehen.© IgorCheri / Shutterstock

Ginseng

Panax ginseng

Der Ginseng ist eine Heilpflanze, die schon seit über 2.000 Jahren von Menschen genutzt wird, anfangs aber nur Königen und Kaisern in Asien vorbehalten war. In Europa ist Ginseng seit dem 17. Jahrhundert bekannt, aber erst seit dem 20. Jahrhundert weit verbreitet. Man nutzt ihn vorzugsweise bei Müdigkeit, Erschöpfung oder nachlassender Konzentration. In der asiatischen Volksmedizin kommt die heilkräftige Wurzel noch bei vielen anderen Symptomen als den vorgenannten zum Einsatz.

Herkunft und Botanik

Der Koreanische oder Echte Ginseng (Panax ginseng) ist in Ostasien beheimatet. Er gehört zu den Efeugewächsen und ist eine ausdauernde Staudenpflanze, die bis zu 80 Zentimeter hoch wird und in einem endständigen Quirl vier lang gestielte, fünfzählig gefingerte Blätter trägt. Die Blüten sind klein, weiß-grünlich und in Dolden angeordnet. Arzneilich verwendet wird die spindelförmige Wurzel, die mit ihrer geteilten Spitze einer menschlichen Form ähnelt. Die Wurzeln zu ziehen, erfordert viel Zeit und Pflege, was ihren hohen Preis erklärt. Erhältlich sind Weißer Ginseng, dessen Wurzel nach der Ernte gewaschen sowie sofort getrocknet wird und so seine weiße Farbe behält und Roter Ginseng, dessen. Wurzel nach der Ernte mehrere Stunden lang gebrüht, beim Trocknen dann hornartig wird und eine rötliche Farbe annimmt.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Für die vielseitige Wirkung von Ginseng sind vor allem die darin enthaltenen Ginsenoside verantwortlich. Bei Ginsenosiden handelt es sich um sogenannte Saponine, also um Seifenstoffe von Pflanzen, die diese zur Abwehr von Fressfeinden nutzen. 25 verschiedene Ginsenosid-Verbindungen sind derzeit bekannt. Daneben finden sich in den Wurzeln auch kleine Mengen ätherisches Öl, Peptidoglykane und Polyacetylene. Die unterschiedlichen Inhaltsstoffe haben auch unterschiedliche, teilweise gegensätzliche Wirkungen. Einige regen das zentrale Nervensystem an und wirken so gegen Müdigkeit. Andere hingegen wirken beruhigend bei Stress und steigern die Konzentrationsfähigkeit. Geschätzt wird auch die antioxidative Wirkung von Ginseng bei Entzündungen, denn Ginseng soll den Körper vor freien Radikalen (aggressiven Sauerstoff-Verbindungen, die Zellen schädigen können) schützen.

Anwendungsgebiete

Die asiatische Medizin schreibt der Heilpflanze eine immunstärkende Wirkung zu. Hier wird Ginseng zudem zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und Angstzuständen eingesetzt. Es gibt jedoch auch in Europa Tests und Studien, die vor allem aufgrund der Ginsenoside der Wurzel einen positiven Einfluss bescheinigen. Beispielsweise ist Ginseng verantwortlich für eine Senkung des Blutdrucks, die Einnahme kann Entzündungen lindern steigert die Leistungsfähigkeit und Konzentration.
Bei dauerhafter Anwendung von Ginseng kann es zu Nebenwirkungen kommen, kurzzeitige Anwendungen sind aber weitestgehend bedenkenlos.