Tausendgüldenkraut© Shutterstock / Martin Fowler

Tausendgüldenkraut

Centaurium erythraea

Ein eher wenig bekanntes, aber gut verträgliches Heilkraut ist das Tausendgüldenkraut, das nicht nur durch seinen sehr speziellen Namen in Erinnerung bleiben dürfte. Um die Entstehung des Namens ranken sich viele unterschiedliche Geschichten. Am Wahrscheinlichsten scheint, dass sich der Name aus „Tausend Gulden wert“ ableitet, aber auch die anderen, z.T. mystischen Überlieferungen, entbehren nicht einer gewissen Logik. Zumindest aber ist sicher, dass das Tausendgüldenkraut eine lange Tradition in der Heilkunde hat – und das für unterschiedliche Einsatzgebiete.

Herkunft und Botanik

Schon in Sagen der Antike wird das heilsame Kraut erwähnt und aus dieser Zeit stammt auch folgende Geschichte: Ein Zentaur namens Chiron, der einen Pfeil in den Huf bekam, konnte durch Auflegen des Tausendgüldenkrauts die Wunde erfolgreich behandeln und heilen. So hergeleitet soll der lateinische Name „centaurium“ entstanden sein. Das zumindest behauptet eine der vielen Varianten zur Namensentstehung.

Zu finden ist das Heilkraut heute am Waldrand, auf Wiesen oder Waldlichtungen in Europa,
Nordamerika, Westasien oder Nordafrika. Und obwohl es sehr robust ist und nicht besonders wählerisch an die Bodenbeschaffenheit, ist es so selten geworden, dass es mittlerweile unter Naturschutz steht.

Das Tausendgüldenkraut gehört zur Familie des Enzians (Gentianaceae) und wird bis zu 30 cm groß. Es hat einen vierkantigen Stängel und gegenständig angeordnete Blätter. Die oberen davon sind länglich bis lanzettenartig, die unteren, die eine grundständige Rosette bilden, sind eher eiförmig. Die
kleinen, rosafarbenen Blüten sind trichterförmig, stehen in einer Trugdolde und blühen ca. von Juni bis September.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung

Als pflanzliches Heilmittel kommt die gesamte Pflanze bis auf die Wurzel zum Einsatz. Ihr bitterer Geschmack beruht auf den ausgeprägten Bitterstoffen, die in größter Menge in Blättern und Stängel vorhanden sind. Darum werden diese am häufigsten für naturheilkundliche Behandlungen verwendet – vorwiegend für den Einsatz bei Verdauungsproblemen. Denn die Bitterstoffe kurbeln nicht nur die Speichelbildung und damit auch die Säureproduktion im Magen an, sondern im Magen-Darm-Trakt
angelangt regen sie dort zudem die Ausschüttung von Verdauungssäften an. Neben der Bitterstoffe enthält das Kraut ätherische Öle sowie wertvolle Flavonoide, die die
körpereigene Abwehr unterstützen. Neue Forschungen weisen zudem darauf hin, dass die Pflanze antientzündlich, fiebersenkend und schmerzlindernd wirken soll.

Anwendungsgebiete

Zumeist als Tee oder Tropfen verabreicht hilft das Tausendgüldenkraut bei Appetitlosigkeit, Blähungen, Völlegefühl oder Durchfall, regt zudem Galle, Bauchspeicheldrüse und Leber an. Auch bei chronischer Magenschleimhautentzündung oder Magenschmerzen kann die Heilpflanze schonend Linderung verschaffen. In der Volksmedizin ist die Heilpflanze auch zur Behandlung weiterer Beschwerden im Einsatz wie z.B. bei Blasenentzündung und Reizblase, wo ihre vermuteten Eigenschaften Entzündungen zu hemmen und Schmerzen zu lindern gefragt sind.