Hier sieht man eine Gruppe junger Leute bei Ihren Pilatesübungen© oneinchpunch/fotolia.com

Pilates – Kraft aus der Körpermitte

Pila­tes wurde zwar schon vor etwa 100 Jahren von dem in Mönchen­gladbach geboren­en Körper­trainer Joseph Hubert Pilates ent­wickelt, heute er­lebt dieses per­fekte Kräftig­ungs- und Entspannungs­training je­doch einen regel­rechten Boom.

Es ist eine sanfte, aber durch­aus wirkungs­volle Trainings­methode für Körper und Geist – es ist ein syste­matisches Köper­training. Zahl­reiche Spitzen-, aber auch Hobby­sportler schwören auf diese Fitness­methode, um Be­schwerden des Bewegungs­apparates vorzu­beugen oder diese zu lindern.

Qualität vor Quantität

Mit Pilates werden vor allem die tieflieg­enden, kleinen und meist schwächeren Muskel­gruppen trainiert, die für eine korrekte und gesunde Körper­haltung sorgen sollen. Diese Muskeln oder Muskel­gruppen im Taillen- und Becken­bereich, von Joseph H. Pilates auch „Power House“ genannt, werden ganz gezielt aktiviert, ent­spannt oder gedehnt. In gut trainiertem Zu­stand bieten sie Sicher­heit und Stabilität bei Alltags­bewegungen und beim Sport und sorgen für einen optimalen Schutz gegen Ver­spannungen und Rücken­schmerzen. Deshalb kommt es bei Pilates auch nicht auf die Quantität, sondern auf die Quali­tät der Üb­ungen an, wobei die At­mung immer mit den Beweg­ungen koordiniert wird. Im All­tag sollte man das „Power House“ so oft wie mög­lich aktivieren. Dafür den Nabel beim Aus­atmen zur Wirbel­säule ziehen, Becken­boden leicht anspannen, ruhig weiter atmen, Becken in die neutrale Position bringen und bei Muskel­anspannung wieder ausatmen – das „Power House“ des Körpers ist aktiviert.

Pilates - Training für den Alltag

Pilates kann von Jung und Alt und un­abhängig vom Fitness­zustand des Einzelnen be­trieben werden. Aus einer Grund­position heraus wird von Kopf bis Fuß trainiert, wobei durch sanfte und langsame Be­wegungen die Muskeln an Bauch, Beine und Po gestärkt und ent­spannt werden. Zahl­reiche der rund 500 Pilates-Übungen lassen sich wirkungs­voll in den normalen Tages­ablauf integrieren. Die meisten der Übungen werden auf dem Boden aus­geführt. Dafür wird in erster Linie ein weicher Teppich oder eine Gymnastik-Matte, angenehme Trainings­kleidung (Socken statt Sport­schuhe) und ein gut ge­lüfteter Raum be­nötigt. Pilates-Anfänger sollten sich für die ersten Schritte jedoch von einem pro­fessionellen Trainer die wichtigsten Grundlagen vermitteln lassen. Die fachliche Einführung ist wichtig, damit Bewegungs- und Haltungs­fehler ver­mieden werden. Nach der Einführ­ung können dann Geräte hinzu­gezogen werden, die bei der exakten Aus­führung der Übungen unter­stützen sollen. Diese Klein­geräte wurden zum Teil eigens für das Pilates-Training ent­wickelt und helfen, Fein­motorik, Koordination und Wahrnehmungs­fähigkeit für den eigenen Körper zu ver­bessern. Die gängigsten Klein­geräte sind Bälle, Bänder, Balance­rollen und Koordinations­wippen. Mit Groß­geräten sollte nur dann trainiert werden, wenn die Haltungs­stabilität bereits sehr gut auf­gebaut ist.

Pilates und das große Ziel

Wenn Pilates regel­mäßig be­trieben wird, ist die Wirkung be­stechend. „Nach 10 Stunden spüren Sie den Unter­schied, nach 20 Stunden sehen Sie den Unter­schied, nach 30 Stunden haben Sie einen neuen Körper“, versprach seiner­zeit der Joseph H. Pilates. Sein Ziel war es, mit seiner Trainings­methode Körper und Geist in Ein­klang zu bringen und den Menschen zu Wohl­befinden zu ver­helfen.