Blühender Lavendel auf einer Wiese.© Fabrizio Guarisco / Shutterstock

Seelenpflanzen

Pflanzen sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Nicht nur als Nahrungsmittel kommen sie zum Einsatz, auch bei Krankheiten haben sie sich bewährt. Viele von uns haben schon von ihrer Oma gelernt: Kamille hilft bei Bauchschmerzen, Weißdorn ist herzstärkend und Baldrian beruhigt.

Seelenpflanzen

Pflanzen sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Nicht nur als Nahrungsmittel kommen sie zum Einsatz, auch bei Krankheiten haben sie sich bewährt. Viele von uns haben schon von ihrer Oma gelernt: Kamille hilft bei Bauchschmerzen, Weißdorn ist herzstärkend und Baldrian beruhigt.

Wie wirken Pflanzen?

Heilpflanzen wurden und werden weiterhin gut auf ihre Wirksamkeit untersucht. Dabei wird die Pflanze in Bezug auf die Inhaltsstoffe untersucht. Diesen wiederum können bestimmte Wirkungen zugeschrieben werden.

Senföle wie z. B. in der Kapuzinerkresse wirken antibakteriell (gegen Bakterien) und antimykotisch (gegen Pilze). Daher werden pflanzliche Zubereitungen aus der Kapuzinerkresse häufig bei bakteriellen Infekten, z. B. bei einer Blasenentzündung eingesetzt.

Schleimstoffe – sog. Saponine – dienen der Pflanze als Schutz vor Insektenfraß und wirken leicht antiviral (gegen Viren). Die im Efeu enthaltenen Saponine helfen bei Husten, den Schleim zu verflüssigen und somit besser abhusten zu können.

Neben der rein auf den Körper bezogenen Wirkung gibt es auch Pflanzen, die sich aufgrund ihrer Inhaltsstoffe besonders für eine Wirkung auf die Seele (oder Psyche) eignen. Bei ihnen wurde eine beruhigende, entspannende und/oder schlaffördernde Wirkung belegt.

Die bekanntesten Zubereitungsformen von Heilpflanzen sind sicherlich der Tee, als Dragees und Kapseln oder in Form einer Tinktur.
 

Welche Pflanzen sind besondere Seelenpflanzen?


Lavendel (Lavendula)

Der Lavendel ist eine der großen Seelenpflanzen, welche schon seit der Antike bekannt und als Heilpflanze eingesetzt wird. Lavendel klärt innerlich, entspannt und beruhigt, ohne dabei zu benebeln. Psychovegetative Zustände sowie Nervosität werden reguliert. Neben der Wirkung auf die Seele helfen die Inhaltsstoffe des Lavendels (allen voran das ätherische Öl) bei nervös bedingten Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Ein- und Durchschlafstörungen – hier besonders gut in Kombination mit anderen Heilpflanzen wie dem Baldrian und/oder Hopfen sowie Melisse. Als äußerliche Anwendung – insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern – hat sich die Einreibung des Bauches mit Lavendelöl bei Blähungen bewährt.

Die Pflanzenkraft des Lavendels ist als Tee, als Urtinktur, als Fertigarznei in Tablettenform oder aber – zur äußerlichen Anwendung – als Öl zu erhalten.

 

Melisse (Melissa officinalis)

Schon ein altes, überliefertes Gedicht schreibt: „Wie ein sanftes Ruhekissen ist ein Tee aus den Melissen“. Dabei zielt das sanfte Ruhekissen einerseits auf die Wirkung der Melisse und andererseits auch auf den Geschmack ab (gerade der Geschmack ist bei Heilpflanzen oft gewöhnungsbedürftig, nicht so bei der Melisse).

Die Wirkung der Melisse wird als ausgleichend, beruhigend und entspannend beschrieben. Gerade in Kombination mit Hopfen und Baldrian wird sie bei Ein- und Durchschlafstörungen eingesetzt.

Haben Magen- und Darmbeschwerden eine emotionale (nervöse) Komponente, kann ein(e) Melissentee oder -tinktur ausgleichend wirken. Besonders bei Kindern ist sie ein probates Mittel.

 

Johanniskraut (Hypericum)

Das Johanniskraut ist seit jeher von einer starken Mystik umgeben. Seit über 2.000 Jahren wird sie als Heilpflanze eingesetzt. Sie gilt als Sonnenpflanze oder Lichtbringer, denn nicht nur die Farbe der Blütenblätter erinnert an die Sonne, sie blüht auch zur Zeit der Sommersonnenwende.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Johanniskrauts – das Hypericin und das Hyperforin – wirken stimmungsaufhellend. In hochdosierter Form werden die Präparate bei leichten bis mittelschweren Depressionen eingesetzt.

Auch als äußerliche Anwendung in Form des sog. Rotöls (wegen der Farbe) hat sich Johanniskraut bewährt. Schon in der Volksheilkunde wurde ihm eine entspannende und durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt.

Ein effektives Duo bildet das Johanniskraut in Kombination mit der Traubensilberkerze (Cimicifuga) zur Linderung von Wechseljahressymptomen. Neben Hitzewallungen und vermehrtem Schwitzen kann diese Zusammenstellung auch Nervosität, Reizbarkeit und Verstimmungszustände abmildern.