Dass aus der chinesischen Kultur viel natürliches, medizinisches Heilwissen über Jahrtausende bewährt weltweit immer mehr Verbreitung findet, ist vielen bekannt.
Dass die chinesische Medizin aber den Körper als Ganzes betrachtet und so auch unterschiedliche Ansätze für verschiedene Leiden – bzw. vorzugweise zur Vorbeugung derer zwecks der Erhaltung das menschlichen Wohlbefindens – bietet, ist hingegen weniger bekannt. Weit über 1000 Jahre alte Kenntnisse haben sich tatsächlich erst in den letzten 50 Jahren in westlichen Gesellschaften nach und nach etabliert.
Hierzu gehört die chinesische Bewegungs-, Konzentrations- und Meditationsform Qigong. Es ist eine der 5 Grundsäulen der chinesischen Medizin, die sich des weiteren aus Arzneitherapie, Akupunktur, Massagetechniken und individuellen Diätikprogrammen zusammensetzt. Die chinesische Medizin geht davon aus, dass der Fluss des „Qi“ – der Lebensenergie – , seine Qualitäten und seine Veränderungen für das Wohlbefinden oder das Auftreten von Krankheiten verantwortlich ist.
Auch in der westlichen Kultur werden Körper und Geist in der ganzheitlichen Medizin berücksichtigt. Viele psychsomatische Erkrankungen zeigen deutlich, dass Stress, Überarbeitung, seelische Belastungen etc. „handfeste“ körperliche Beschwerden auslösen können. Jeder von uns wird auch schon erlebt haben, dass man wesentlich weniger anfällig für z.B. Erkältungen ist, wenn das „innere Gleichgewicht“ stimmt (man sich also „wohlfühlt“). Hingegen erreicht uns fast jeder Schnupfen, wenn wir unter Druck, in Stress oder Hektik sind.
Beim Qigong besteht der grundsätzliche Ansatz darin, Übungen im Sinne der Selbstheilung und Selbsthilfe einzusetzen. Qigong deckt ein immens breites Wirkungsspektrum ab und entsprechend vielfätlige Übungsmöglichkeiten stehen so zur Auswahl. Die umfassende Wahrnehmung von Körper, Geist und Seele steht dabei stets im Mittelpunkt.
In der Praxis gehören sowohl Atemübungen, Körper- und Bewegungsübungen sowie Konzentrations- und Meditationsübungen zum Qigong, wobei die Übungen der Harmonisierung und Regulierung des Qi-Flusses im Körper dienen. Gemäß des Leitspruchs, dass es besser ist, Gesundheit zu erhalten, statt Krankheiten zu heilen, wird mit Qigong die Lebensenergie gestärkt.
Qigong kann altersunabhängig geübt werden und mitterweile gibt es bereits spezielle Kurse für Senioren, Kinder oder für Menschen mit besonderen Anforderungen.
Grundsätzlich bewirken die Übungen immer eine geistige und körperliche Entspannung sowie eine Verbesserung von Achtsamkeit und Konzentration. Sie lösen Verkrampfungen und helfen, Stressoren ausfindig zu machen, um diese sanft zu beseitigen. Ziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung zu erreichen.
Ob Qigong die richtige Methode ist, Entspannung und Ausgeglichenheit zu finden, lässt sich sicher bei ein paar Übungsstunden herausfinden. Also: Einfach mal ausprobieren.
Extra: Bei Stress hilft auch Rosenwurz und bei Unruhezuständen Baldrian.