Die Pflanzenheilkunde ist fast so alt, wie die Menschheit selbst und von Beginn an waren Pflanzen die Substanzen aus der Natur, die zur Heilung und Linderung von Krankheiten und Beschwerden eingesetzt werden konnten. Die Anwendung entstand aus Erfahrungen und wurde zunächst nur mündlich „vererbt“, später dann auch schriftlich überliefert. Die älteste überlieferte Rezeptsammlung für pflanzliche Heilmittel stammt z.B. aus dem Alten Orient (heute hauptsächlich Irak und nordöstliches Syrien) und ist mehr als 5000 Jahre alt. Und im 16 Jahrhundert waren Kräuterbücher, nach der Erfindung des Buchdruckes, neben der Bibel die vermutlich meistgedruckten Werke überhaupt. Aber auch noch heute übt die Kraft der Natur und der Pflanzen eine ungebrochene Faszination auf den Menschen aus. Aus vielen Heilpflanzen lassen sich nicht nur wirksame Tees zubereiten, Sie schmecken auch gut und werden zum Kochen von Speisen verwendet, als Umschläge aufgelegt oder als Badezusätze genutzt. Und auch die Akzeptanz der aus Heilkräutern gewonnenen pflanzlichen Arzneimittel ist groß und nimmt stetig zu.
Doch nicht nur die Wirkung der Heilpflanzen fasziniert. Viele sind auch wunderschön anzusehen und ihre Blüten bieten Bienen und anderen Insekten eine optimale Nahrungsquelle. Sie wachsen in den unterschiedlichsten Farben und Formen von der Wurzel über die Blätter bis zur Blüte. Zudem gibt es einjährige, zweijährige und auch mehrjährige Exemplare.
Sie haben keinen eigenen Garten, wünschen sich aber dennoch ein eigenes Heilkräuterbeet für den Balkon? Auch in einem Blumenkasten, Tontopf oder Pflanzkübel lassen sich Heilpflanzen kultivieren. Ein aktueller Trend ist auch die Gestaltung von Hochbeeten aus Kästen oder Paletten oder das Basteln individueller Pflanzgefäße aus alten Schubladen oder Obstkisten. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
In Europa gibt es mehr als 600 Gift- und Heilpflanzen mit den unterschiedlichsten Ansprüchen an Bodenbedingungen, Platz und Lichtverhältnisse. Ob ein großes Beet im eigenen Garten, Büsche oder Sträucher aber auch für den kleinen Platz auf dem Balkon lässt sich für jeden eine individuelle Auswahl finden. Eine tolle Möglichkeit für Blumentöpfe ist die Bepflanzung mit Heilkräutern, sortiert nach ihren Indikationen wie Kopfschmerzen, Ein- und Durchschlafschwierigkeiten oder Magenbeschwerden. Aber auch gegen Hautprobleme oder Kopfschmerzen ist ein Kraut gewachsen.
Aber für welches Pflanzgefäß sollten Sie sich entscheiden?
Bei der Wahl des Gefäßes kommt es nicht nur auf die Optik an. Wenn Sie sich entschieden haben, welche Heilpflanzenkombination Sie sich für Ihren Balkon wünschen, so sollten Sie beachten, ob diese lieber einen trockenen oder einen feuchten Boden bevorzugen.
Denn Pflanzgefäße aus Plastik bieten nicht nur den Vorteil, dass sie leicht und damit für die Überwinterung einfacher zu transportieren sind, sie haben auch den Vorteil, dass sie einen guten Verdunstungsschutz bieten. So bleibt die Erde länger feucht. Viele Pflanzgefäße aus Kunststoff bieten sogar eine automatische Bewässerung über ein Tank-System. Auch das Umtopfen oder Neubepflanzen funktioniert mit Kübeln und Kästen aus Kunststoff ein Stück einfacher. Da die feinen Wurzeln der Pflanzen an der glatten Oberfläche kaum Halt finden, kann man sie leichter wieder entfernen. Aber Achtung, auch wenn sich das erst einmal nur nach Vorteilen anhört, so haben auch Pflanzgefäße aus Plastik ihre Nachteile. So sind sie zum Beispiel weniger Haltbar, da sie durch die Sonneneinstrahlung nach und nach porös werden können. Auch sind sie eher ungeeignet für Ihre Heilpflanzen, wenn diese sich eher trockene Bodenverhältnisse wünschen. Zwar kann man hier mit einer untersten Schicht aus Blähton oder Tonscherben eine Drainage schaffen, hier sind unlackierte Pflanzgefäße aus Ton oder Terrakotta jedoch die bessere Wahl.
Durch ihre Struktur können Pflanzgefäße aus Ton oder Terrakotta das Gießwasser aufnehmen, welches dann an ihrer Oberfläche verdunstet, ein Übergiessen ist also deutlich schwieriger. Allerdings sind sie of sehr schwer, was für die Einlagerung über den Winter zu einem Problem werden kann. Und durch die Verdunstung bilden sich schnell unschöne Kalkflecken, welche den Pflanzen zuliebe auch regelmäßig entfernt werden sollten, da sie den pH-Wert des Substrates nach und nach verändern können.
Eine weitere Alternative ist das Bepflanzen von alten Wannen oder Gefäßen aus Zinn oder Zink, Kupfer oder anderen Metallen. Hierbei sollte bedacht werden, dass diese zwar sehr lange haltbar und oft auch recht leicht sind, sie können jedoch rosten oder sich durch die Witterung langsam zersetzen. Die entstehenden Stoffe können dann in die Blumenerde übergehen und den Pflanzen schaden. Abhilfe schafft hier das Auslegen der Gefäße mit einer Teich- oder Kunstofffolie.
Eine solche Folie können Sie auch verwenden, wenn sie selber kreativ werden möchten und sich als Pflanzgefäß eine alte Schublade, einen Korb oder einen Selbstbau aus einer Platte wünschen.
Egal, welche Wahl sie treffen, am wichtigsten für alle Pflanzgefäße im Außenbereich ist ein Abflussloch für überschüssiges Wasser durch Regen oder die versehentlich zu großzügig eingesetzte Gießkanne. Staunässe kann zu Wurzelfäule führen und die Pflanzen sterben ab. Damit nicht zu viel Wasser verloren geht, kann für Pflanzen mit höherem Wasserbedarf ein Untersetzer unter das Gefäß gestellt werden, der als kleiner Wasserspeicher dient.
Immer sollte auch auf die Größe der Gefäße geachtet werden. Haben sie sich Heilpflanzen mit eher tiefen Wurzel ausgesucht, wählen sie ein eher hohes Gefäß, sind die Wurzeln flach, reicht ein niedrigeres. Und ausreichend Platz sollte je nach Größe der Pflanzen natürlich auch gegeben sein, damit sie sich wunderschön ausbreiten können. Bedenken Sie also Pflanzabstände und die Ausbreitung ihrer Heilpflanzen.