Mädchen sitzt mit Bauchschmerzen auf der Toilette.© Wichai Prasomsri1 / Shutterstock
Cystinol - Ratgeber

Hilfe! Was brennt da so?

Cystinol - Ratgeber

Informationen und Tipps für junge Mädchen/Frauen bei der ersten Blasenentzündung.

Du sitzt auf der Toilette und es brennt plötzlich fürchterlich und das Wasser lassen tut schrecklich weh? Außerdem hast du anschließend das Gefühl immer noch zu müssen, aber es kommt einfach kein Urin, stattdessen hast du krampfartige Schmerzen?

All das sind Anzeichen für eine Blasenentzündung.

Was ist eine Blasenentzündung und warum kannst Du sie bekommen?

Bei einer Blasenentzündung wandern Keime (meist aus dem Darm) über die Harnröhre in die Blase ein und lösen dort in der Blasenschleimhaut eine Entzündung aus.

Mädchen sind deutlich häufiger betroffen als Jungs, weil deine Harnröhre, d.h. die Strecke zwischen dem Urinaustritt bis zur Blase, wesentlich kürzer ist als die bei Jungs. Da haben die Keime einfach weniger Weg zurückzulegen.

Deshalb ist es wichtig, dass du den Urin nach dem Wasserlassen nach hinten, Richtung After (Darmausgang) abwischst und nicht nach vorne. Andernfalls kann es sein, dass du evtl. Stuhlkeime direkt vor die Harnröhre beförderst.

Weitere Risikofaktoren für eine Blasenentzündung sind Kälte und Nässe. Denn wenn du frierst oder durchnässt bist, werden alle Schleimhäute Deines Körpers, auch die Blasenschleimhaut, nicht gut durchblutet. Wird ein Gewebe unseres Körpers nicht gut durchblutet, ist die Abwehrreaktion unseres Körpers gegen Keime geschwächt.

Woran merkst du, dass du eine Blasenentzündung hast?

Eine Blasenentzündung ist sehr unangenehm. Die klassischen Zeichen für eine Blasenentzündung sind

  • häufiger Harndrang (teilweise kannst Du nur sehr wenig Urin ablassen)
  • Brennen und/oder Schmerzen beim Wasser lassen
  • Verkrampfung der Blasenmuskulatur

Was kannst du tun, wenn du eine Blasenentzündung hast?

Ziehe auf jeden Fall deine Eltern, im Besonderen deine Mutter, ins Vertrauen. Statistisch hat jede dritte Frau in ihrem Leben eine Blasenentzündung, so bestimmt auch deine Mutter.

Neben den Eltern ist der Hausarzt der richtige Ansprechpartner. Um die Diagnose auf eine Blasenentzündung zu bestätigen, wird dieser sicher noch einen Urintest mittels eines Teststreifens durchführen.

Bei geringen Beschwerden reichen häufig pflanzliche Präparate, bei stärkeren Beschwerden oder wenn weitere Symptome dazukommen, verschreibt Dir der Arzt ein Antibiotikum.

Welche Maßnahmen helfen dir bei einer Blasenentzündung?

Das erste Mittel der Wahl ist trinken, trinken, trinken. Durch die vermehrte Flüssigkeitszufuhr werden die Bakterien aus der Blase „ausgespült“. Hierbei solltest du auf Wasser oder Kräuter- und Früchtetees zurückgreifen. In der Apotheke oder im Kräuterladen gibt es bereits fertige Mischungen Blasen- und Nierentees mit Kräutern wie Birke, Brennnessel, Orthosiphon oder grüner Hafer. Unterstützend kannst du auch Schorlen aus Cranberry- oder Preiselbeersaft trinken.

Als zweites solltest du dich ausruhen und warmhalten: Leg dich mit einer Wärmflasche ins Bett.

Pflanzliche Präparate aus Echter Goldrute oder Bärentraubenblättern ergänzen die Maßnahmen durch ihre antientzündliche Wirkung. Die Echte Goldrute unterstützt die Durchspülungstherapie des Tees und ist krampflösend. Die Blätter der Bärentraube wirken antibakteriell (gegen die Bakterien) und fördern die Heilung der entzündeten Schleimhäute in den Harnwegen.

Was solltest du noch beachten?

Eine unkomplizierte Blasenentzündung sollte durch die Eigenbehandlung in 2-3 Tagen besser werden. Ist das nicht der Fall oder kommen weitere Beschwerden wie Blut im Urin oder Fieber und Schüttelfrost dazu, dann geh bitte umgehend zum Arzt!

In jedem Fall wünschen wir gute Besserung!