Ein Paar sitzt auf dem Bett und die Frau hält sich den Bauch vor Schmerzen.© Jelena Zelen / Shutterstock
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Honeymoon-Zystitis: Frust statt Lust

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Der Begriff Honeymoon-Zystitis, also „Flitterwochen-Blasenentzündung“, stammt noch aus früheren Zeiten, als man sich häufig erst in den Flitterwochen sexuell näherkommen konnte. Und dann wurde nachgeholt, was zuvor untersagt war – wie man sich vorstellen kann, oft mit großer Leidenschaft. Heutzutage beschreibt der Honeymoon-Zystitis ganz allgemein eine durch intensiven Sex entstandene Blasenentzündung.

Wie kommt es zur Honeymoon-Zystitis?

Die Ursache für die sog. Honeymoon-Zystitis ist häufiger Geschlechtsverkehr, denn durch die Reibung an der Vaginalschleimhaut kann es zu Reizungen kommen und es können sogar kleine Risse entstehen. Auf dieser wunden Schleimhaut haben Bakterien – meist E. coli-Bakterien, die zu unserer körpereigenen Darmflora gehören – leichteres Spiel, sich anzusiedeln und über die Harnröhre in die Blase aufzusteigen. Dort können sie sich in der Blasenschleimhaut festsetzen und eine Entzündung verursachen.

Eine Honeymoon-Zystitis kann zusätzlich von der Benutzung eines Diaphragmas oder eines spermaabtötenden Gels (Spermizid) begünstigt werden. Beide Methoden, oft auch in Kombination eingesetzt, reizen die Vaginalschleimhaut und öffnen Bakterien so Tür und Tor.

Dabei sind Frauen auch ohne häufigen Sex bis zu 4x häufiger von Blasenentzündungen betroffen als Männer. Grund sind die anatomischen Gegebenheiten, die den entzündungsauslösenden E. coli-Bakterien den Weg in Richtung Blase verkürzen:  

  • Bei der Frau liegen Darmausgang, Scheideneingang und Blaseneingang dicht nebeneinander.
  • Die weibliche Harnröhre ist durchschnittlich zwischen 3 – 5 cm kurz, beim Mann misst sie im Schnitt zwischen 20 – 25 cm.

Was können Sie tun, um einer Honeymoon-Zystitis vorzubeugen?

  • Direkt nach dem Sex Wasser lassen, das spült evtl. zur Blase aufgestiegene Bakterien direkt wieder aus und verhindert, dass diese sich einnisten können.
  • Kein unmittelbarer Wechsel zwischen Anal- und Vaginalverkehr, denn das würde die Darmbakterien direkt an Ort und Stelle befördern!
  • Intimhygiene beachten: nach dem Wasserlassen von der Scheide in Richtung After abwischen; statt parfümierten Seifen und Duschgels nur mit Wasser reinigen oder Produkte verwenden, die speziell für die Intimhygiene – und dabei pH-neutral – sind.

Natürlich finden hier auch alle vorbeugenden Maßnahmen bei „normalen“ Blasenentzündungen Anwendung. Diese können Sie in unserem Ratgeber unter: https://www.cystinol.de/service/artikel/blasenentzuendung-vorbeugen.html nachlesen.