© halfpoint/fotolia
Gesund leben Erkältung vorbeugen

Erkältungszeit

Alle Jahre wieder lauert sie ganz besonders...

Erkältung oder grippaler Infekt – vorbeugen und behandeln mit Heilpflanzen

Alle Jahre wieder lauert sie ganz besonders in Frühling und Herbst: die Erkältungsgefahr. Um erst gar nicht an einer Erkältung oder einem grippalen Infekt zu erkranken, ist eine gute Voraussetzung, das Immunsystem rechtzeitig zu stärken. Ist man zu spät dran oder wurde trotz Vorbereitung erwischt, gibt es aber auch dann aus der Natur noch eine Menge hilfreicher Heilpflanzen, die Erkältungssymptome wie Husten, Halsweh, Schnupfen & Co in Schach halten und Linderung verschaffen. Sowohl durch das eigene Verhalten, als auch mit Hilfe von immunstärkenden Heilpflanzen kann man dem Körper helfen, eine Erkältung erfolgreich abzuwehren.

 

Welche Lebensweise stärkt die Immunabwehr?


Ab an die frische Luft & Vitamin D Mangel vermeiden
Gerade wenn es draußen kalt wird und man sich in trockener Heizungsluft aufhält, trocknen die Schleimhäute aus und werden so anfälliger für Angriffe von Erregern. Darum: So viel wie möglich an die frische Luft gehen, denn dadurch wird die Schleimhaut befeuchtet, die Gefäße stellen sich weit und das Immunsystem wird aktiviert. Auch ausreichendes Trinken (mindestens 1,5 Liter täglich) ist wichtig, um die Schleimhäute geschmeidig zu halten. Sind diese nämlich ausreichend befeuchtet, können Erreger besser abtransportiert und inaktiviert werden. Außerdem beugen Aktivitäten im Freien – insbesondere an schönen Tagen - einem Mangel an Vitamin D vor, für dessen Bildung unser Körper zwingend Sonnenlicht benötigt.

Öfter mal die Hände waschen & ausreichend schlafen
Es gibt Dinge, die denkbar einfach umzusetzen sind, aber gleichzeitig höchste Effizienz für die Vorbeugung von Infekten bieten. So fängt die Immunabwehr bereits bei einer gründlichen Handwäsche an, denn tatsächlich sind die eigenen Hände der häufigste Überträger von Krankheitserregern. Daher ist richtiges Händewaschen bereits ein effektiver Schutz vor Infektionen. Ebenso effizient ist ausreichender und erholsamer Schlaf. Denn wer an Schlafmangel leidet ist anfälliger für Infekte, da die im Schaf wichtige Regeneration gestört wird und so die Funktion von Botenstoffen im Rahmen von Immunantworten beeinträchtigt ist. Wer dauerhaft zu wenig oder schlecht schläft, ist zudem stressbelastet, was die Immunabwehr ebenfalls negativ beeinflusst und hemmt.

Wechselduschen und Tee trinken
Wer statt zum Kaffee öfter mal zum Tee greift, tut ebenfalls etwas für sein Immunsystem. Und das nicht nur durch die ausreichende Flüssigkeitszufuhr, sondern mit Teesorten wie Ingwer, Salbei oder Kamille nutzt er deren entzündungshemmende und schleimlösende Eigenschaften und kurbelt so den Stoffwechsel an. Einen ähnlichen Effekt haben auch Wechselduschen. Der zügige Wechsel von Temperaturen trainiert das vegetative Nervensystem und somit auch die Abhärtung des Immunsystems.

Richtig und ausgewogen ernähren & Genussmittel nur in Maßen
Eine gesunde Lebensweise hilft selbstverständlich auch dem Immunsystem. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung (zur Stärkung der Immunabwehr insbesondere mit Obst, Gemüse und zink-, selen-, eisen-, kupferreichen Lebensmitteln wie Käse Hülsenfrüchten, rotem Fleisch, Vollkornprodukten oder Meeresfürchten) und der weitestgehende Verzicht auf Alkohol bzw. Zigaretten.

 

Welche Heilpflanzen und Kräuter sind immunstärkend?

Nicht nur ausgefallene, sondern auch in vielen Gerichten verwendete Pflanzen stärken unsere Abwehr durch ihre natürlichen Inhaltsstoffe. Nachfolgend einige Beispiele für Helfer aus der Natur:

Thymian (Thymus vulgaris)
Thymian hilft nicht nur, wenn man bereits erkrankt ist als krampfösend für die Bronchien, sondern ist auch ein wirksamer Helfer für ein starkes Immunsystem. Er enthält ätherische Öle und wichtiges Zink.

Koriander (Coriandrum sativum)
Koriander steckt voller ätherischer Öle, Cumarine, Phenolsäuren und Sterole. So wirkt er antibakteriell, ist ein natürliches Antibiotikum und kann so zur Gesunderhaltung beitragen.

Sauerampfer (Rumex acetosa)
Sauerampfer enthält nicht nur sehr viel Vitamin C, sondern auch die Vitamine B1, B2, B6 und vermag so die natürlichen Abwehrkräfte zu stärken.

Kümmel (Carum carvi)
Nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilpflanze ist Kümmel im Einsatz. Aufgrund seiner antibakteriellen, keimhemmenden und natürlichen Wirkung gegen Pilze gehört er nämlich ebenfalls zu den immunstärkenden Kräutern.

Kamille (Matricaria chamomilla)
Kamille hilft unserem Körper, weiße Butkörperchen zu bilden, die dafür zuständig sind, Bakterien, Viren und Pilze im Körper zu zerstören. Kamillentee zum Beispiel ist ein hervorragender Helfer für unsere Immunabwehr. Auch ein Dampfbad aus Kamillentee wirkt bei Erkältung und befreit die Atemwege.

Hollunder (Sambucus)
Ganz speziell die Extrakte aus den Holunderblüten sind ein altbewährtes Mittel, um das Immunsystem zu stärken, denn Holunder ist reich an Vitamin C und enthält zusätzlich entzündungshemmende ätherische Öle.

Knoblauch (Allium sativum)
Roher Knoblauch stärkt insbesondere in der Erkältungszeit das Immunsystem, denn er wirkt als natürliches Antibiotikum, zerstört Bakterien und bringt mit seinen vielen Antioxidantien die Abwehrkräfte in Schwung.

Ingwer (Zingiber officinale)
Ingwer besitzt eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem und ist aufgrund seiner Scharfstoffe und ätherischen Öle zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten bestens geeignet.

Ginseng (Panax ginseng)
Ginseng steigert die Produktion von Antikörper und unterstützt so die Abwehrkäfte. Insbesondere beim Schutz vor Erkältungen hilft die erhöhte Aktivierung verschiedener Immunzellen, vor allem der sogenannten Killerzellen.

 

Natürliche Helfer bei Erkältung und grippalem Infekt

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gelingt es jedoch nicht immer, einen grippalen Infekt bzw. eine Erkältung abzuwehren. Aber auch, wenn es einen erwischt hat, gibt es Heilpflanzen, die Erkältungssymptome lindern und die Erkältungsdauer verkürzen können:

Sonnenhut (Echinacea)
Wohl mit eine der bekanntesten Pflanzen, die nicht nur das Immunsystem stärken kann, sondern – insbesondere in Kombination mit anderen Heilpflanzen wie wildem Indigo und Thuja – aufgrund ihrer zahlreichen guten Inhaltsstoffe wie essenzielle Öle, Flavonoide, Polysaccharide und Vitamin C auch bei einer bereits bestehenden Infektion ausgezeichnet gegen Erkältungsbeschwerden wirkt.

Salbei (Salvia)
Schon der latainische Name Salvia, der von „Salvare = heilen“ stammt, lässt seine Heilwirkung erahnen. Besonders gut hilft Salbei bei Halsschmerzen. Durch seine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung unterstützt er zusätzlich die Abwehrkräfte dabei, eine Erkältung zu überwinden.

Huflattich (Tussilago farfara)
Eine besonders wirksame Heilpflanze bei Husten, Problemen mit den Bronchien sowie bei Verschleimungen ist der Huflattich. Er enthält verschiedene Polysaccharide, Sterole sowie Schleim- und Bitterstoffe.

Pfefferminze (Mentha piperita)
Ähnlich wie Kamille hat Pfefferminze eine entzündungshemmende Wirkung. Sie tötet Keime im Mundund Rachenraum ab und ist darum besonders hilfreich bei Halsschmerzen. Die Pfefferminze vermag aber auch die Atemwege frei zu machen und die Nasenschleimhaut zu beruhigen.

Thuja (Thuja)
Den Lebensbaum (Thuja) kennt vermutlich jeder aus Gärten und Parks. Dass der Lebensbaum aber aufgrund seiner antiviralen Wirkweise in Kombination mit Sonnenhut und Färberhülse auch bei grippalen Infekten bzw. Erkältungskrankheiten heilende Wirkung hat, ist sicher weit weniger bekannt.

 

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
Bei schleimbildendem Husten wirkt Spitzwegerich direkt auf der Brust aufgetragen auf die entzündeten und gereizten Schleimhäute in Rachen und Hals. Die in ihm enthaltenen Eibusch-Inhaltsstoffe bilden dort eine Art Schutzschicht, wodurch sie beruhigen und regenerieren.

 

Efeu (Hedera helix)
Speziell bei trockenem Husten ist Efeu das Mittel der Wahl, da er reizlindernd wirkt und so den Hustenreiz mildert. Sein Extrakt verflüssigt zudem das Sekret in den Bronchien, wodurch es sich leichter abhusten lässt.

 

Diese – zweifelsohne unvollständige – Liste an Heilpflanzen, die vorbeugend oder lindernd ganz natürlich bei Erkältung oder grippalem Infekt wirken, vermittelt einen kleinen Eindruck davon, dass die Natur vieles für unsere Gesundheit zu leisten vermag.