So schwer ist es gar nicht, diesen Zustand zu erreichen, denn Entspannung fängt im Kopf an. Der aber ist zumeist pausenlos beschäftigt. Und zwar nicht mit dem, was wir gerade in diesem Moment tun, sondern mit dem, was als nächstes und übernächstes auf uns wartet. Glauben Sie nicht? Dann prüfen Sie einfach mal ihren heutigen Morgen. Unter der Dusche schon daran gedacht, dass gleich die Brote der Kinder gemacht oder der eigene Kaffee gekocht werden muss? Während des Frühstücks schon in Gedanken im Auto zur Schule oder Arbeit unterwegs gewesen und bereits über Aufgaben des Tages im Büro oder der Werkstatt nachgegrübelt? Wer den Morgen so erlebt hat, hat bereits beim Aufstehen den „Autopiloten“ an.
Vergleichen mit anderen stresst
Nicht nur das Vorausdenken führt zu Stress und Anspannung, zumeist vergleichen wir uns auch ständig mit anderen. Und oft mit denen, die vermeintlich besser, schneller, reicher etc. sind. Das führt dazu, dass sich viele Menschen schlecht fühlen, Druck empfinden und unzufrieden sind. Das Ziel der Achtsamkeit ist es, dem Moment oder Ist-Zustand mehr Aufmerksamkeit zu schenken, den inneren Autopiloten abzuschalten, das Gedankenkarussell zu stoppen und mehr im „Jetzt und Hier” zu leben und es zu schätzen. Das kann in vielen Alltagssituationen helfen, gelassener zu sein.
Multitasking – Stressor im Alltag
Ein typisches Problem im Beruf: Multitasking. Egal ob Männer oder Frauen – niemand schafft das, weil unser Gehirn es nicht kann, sagen Experten vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Tatsächlich strengt uns das gleichzeitige Erledigen von Aufgaben ungemein an. Wenn wir im Büro gleichzeitig einen Vortrag vorbereiten, dabei E-Mails checken, telefonieren, im Internet recherchieren und noch eine Frage des Kollegen beantworten wird enorm viel Energie vergeudet. Das führt zu Stress und Fehlern, deren Behebung letztlich mehr Zeit in Anspruch nimmt, als hätten wir die Dinge ruhig nacheinander erledigt.
Achtsamkeit schärft die bewusste Wahrnehmung und entstresst
Im Prinzip geht es bei Achtsamkeitsübungen darum, sich dem Moment zu widmen (was mache ich gerade, wie mache ich es, wie fühle ich mich dabei) und so alternative Verhaltensmöglichkeiten zu erkennen und Situationen bewusst zu erleben. Andere Nationen machen uns vor, wie man den Moment nutzt. Die Dänen z.B. haben ihr „Hygge“, was als Lebenseinstellung zu verstehen ist, warum sie oft als die glücklichsten Menschen der Welt gelten.