Wodurch können Sie im Sommer eine Blasenentzündung bekommen?
In den meisten Fällen wird eine Blasenentzündung durch Bakterien ausgelöst, zum überwiegenden Teil sind sogar unsere eigenen Darmbakterien (meist E. coli) die Verursacher. Die Bakterien wandern vom Darm über die Harnröhre in die Blase, haften sich dort an der Schleimhaut an und lösen die Infektion aus. Bei Frauen wird diese „Wanderung“ der Bakterien durch die enge anatomische Lage von Darmausgang und Harnröhre sowie durch die Länge der Harnröhre (die männliche Harnröhre ist ca. 10-mal so lang) begünstigt. Das erklärt gleichzeitig, warum es sich bei der Blasenentzündung primär um ein Frauenleiden handelt.
Sind wir Kälte oder Nässe länger ausgesetzt sind, werden die „kühleren“ Regionen unseres Körpers schlechter durchblutet. Eine gute Durchblutung sorgt i. d. R. dafür, dass auch unsere körpereigene Abwehr auf Zack ist und die Erreger, die eindringen, gut bekämpfen kann. Bei schlecht durchblutetem, kühlerem Gewebe ist unser Abwehrsystem nicht so präsent und die Erreger haben leichteres Spiel.
Im Sommer sorgen neben Zugluft vor allem Klimaanlagen dafür, dass wir „auskühlen“ können. Aber auch nasse Kleidung, wie das feuchte T-Shirt nach der Radtour oder die nasse Badehose bzw. der nasse Bikini nach dem Baden, können das Entstehen einer Blasenentzündung begünstigen bzw. erst ermöglichen. Daher gilt: Badesachen nach dem Baden sofort wechseln, das nasse T-Shirt nach dem Sport tauschen, damit Bakterien keine Chance bekommen.
Woran merken Sie, dass Sie eine Blasenentzündung haben?
Wer einmal eine Blasenentzündung hatte, weiß gleich bei den ersten Anzeichen, dass es sie oder ihn wieder erwischt hat. Gerade für Frauen ist es ein leidiges Thema. In Deutschland hatte jede dritte Frau schon einmal eine Blasenentzündung.
Die klassischen Zeichen für eine Blasenentzündung sind
- häufiger Harndrang (teilweise mit nur sehr geringen Mengen Urin)
- Brennen und/oder Schmerzen beim Wasser lassen
- Verkrampfung der Blasenmuskulatur
- Der Urin ist trüb und riecht häufig unangenehm.
Eine Blasenentzündung kann das Allgemeinbefinden stark einschränken. Bei rechtzeitigem Erkennen und zügigem Beginn einer Behandlung, klingt die Blasenentzündung meist ohne weitere Komplikationen ab.
Beachten Sie bitte, dass Fieber, Schüttelfrost und Blut im Urin bei einer akuten und unkomplizierten Blasenentzündung in der Regel nicht auftreten. Sollten diese Symptome hinzukommen, wenden Sie sich bitte umgehend an einen Arzt/eine Ärztin.
Was können Sie tun, wenn Sie eine Blasenentzündung haben?
Notfallmaßnahme Nr. 1 ist immer trinken, trinken, trinken. Steht nichts Anderes zur Verfügung, ist stilles Wasser das erste Mittel der Wahl. Durch die vermehrte Flüssigkeitszufuhr werden die Bakterien aus der Blase „ausgespült“.
Neben Wasser können spezielle Blasen- und Nierentees aus der Apotheke oder dem Kräuterladen beim Ausspülen unterstützen:
Heilpflanzen wie Birke, Brennnessel, Orthosiphon und Löwenzahn haben sich in Teemischungen gegen Blasenentzündungen bewährt. Alternativ können – gerade im Sommer bei wärmeren Temperaturen – auch Schorlen aus Cranberry- oder Preiselbeersaft helfen, die Bakterien aus der Blase zu vertreiben.
Eine weitere Maßnahme ist die Wärmflasche. Im Sommer sicherlich manchmal schwierig, sich das vorzustellen, wenn einem schon heiß ist. Die Wärme hilft jedoch, dass sich die verkrampfte Blasenmuskulatur entspannen kann und trägt so dazu bei, die Schmerzen zu lindern.
Pflanzliche Präparate aus Echter Goldrute oder Bärentraubenblättern ergänzen die Maßnahmen durch ihre antientzündliche Wirkung. Die Echte Goldrute unterstützt die Durchspülungstherapie des Tees und ist krampflösend. Die Blätter der Bärentraube wirken antibakteriell (gegen die Bakterien) und fördern die Heilung der entzündeten Schleimhäute in den Harnwegen.
Wir wünschen Ihnen gute Besserung!