Hitzewallungen im Sommer – was tun

Gut durch den Sommer während der Wechseljahre

Die Temperaturen steigen, die Sonne lacht vom Himmel – endlich wird es Sommer! Für die meisten Menschen die schönste Zeit des Jahres. Für Frauen in den Wechseljahren leider nur bedingt Grund zur Freude. Denn neben typischer Symptome der Wechseljahre wie Schlafstörungen, innerer Unruhe oder Stimmungsschwankungen, gehören auch Hitzewallungen und nächtliche Schwitzattacken zum Alltag von Frauen im Klimakterium.

Hitzewallungen – was ist das eigentlich?

Sie kommen meist ohne Vorankündigung, führen zu Schweißausbrüchen und nehmen keine Rücksicht darauf, ob sich Frau gerade in einer geschäftlichen Besprechung, beim Einkaufen, bei einem Theaterbesuch oder sonst einer eher unpassenden Situation befindet: die Hitzewallungen. Sie sind während des Klimakteriums ein sehr verbreitetes Symptom und fast alle Frauen haben damit zu kämpfen. Organisch passiert während eines Hitzeschubs nichts anderes, als dass sich die Blutgefäße weiten und die Durchblutung in den äußeren Körperregionen zunimmt. Das wiederum führt zu den gefürchteten Schwitzattacken, die übrigens auch häufig in der Nacht auftreten und so den erholsamen Schlaf verhindern.

 

Lust auf Sommer trotz Hitzewallungen

Klettern die Temperaturen in die Höhe, kann es für Frauen in den Wechseljahren besonders unangenehm werden. Da sich diese besondere Lebensphase des Wechsels bei einigen Frauen leider über mehrere Jahre ziehen kann, ist es in jedem Fall wichtig zu wissen, was auf natürliche Weise helfen kann, Hitzewallungen und nächtliche Schwitzattacken zu mindern und lindern. Nachfolgend darum eine Auswahl einfacher Alltagsmaßnahmen bzw. Tipps, die insbesondere die Sommerzeit mit Hitzewallungen einfacher machen und Linderung versprechen.

 

Richtige Getränke wählen

Ausreichend Trinken klingt wie eine Binsenweisheit, wird aber häufig unterschätzt. Und insbesondere während der Wechseljahre mit einhergehenden Hitzewallungen (viel schwitzen = viel trinken) ist nicht nur das „wieviel“, sondern auch das „was“ entscheidend. Täglich sollten mindestens 2 Liter – besser noch mehr – getrunken werden. Hierzu eignen sich am besten stilles Wasser, Schorlen sowie Früchte- oder Kräuter-Tees. Bahnt sich aufwallende Hitze an, hilft eisgekühltes Wasser, die Körpertemperatur für den Moment zu senken. Ansonsten kann z.B. Tee auch warm getrunken werden. Auf Kaffee und Alkohol sollte verzichtet werden, da diese Getränke dem Körper im wahrsten Sinne des Wortes „einheizen“.

 

Mit Salbei die Wärmeregulation verbessern

Salbei ist bei aufsteigenden Wärmegefühlen und Schweißausbrüchen sehr effektiv und wirkt von außen und innen. Das duftende Heilkraut unterstützt die Wärmeregulation, die durch den Östrogenmangel während der Wechseljahre nicht mehr richtig funktioniert. Vorbeugend eignen sich zwei Tassen Salbeitee täglich und eine besondere Erfrischung bringt eine Körperwaschung mit Salbei.

 

Die Frische der Minze nutzen

Keine Zeit fürs Schwimmbad und das nächste Meer ist auch weit weg? Dann hilft ein erfrischendes Minz-Fußbad. Denn das kühlt den ganzen Körper herunter und ist schnell gemacht: Eine Schüssel mit handwarmem Wasser und ein paar Tropfen Minzöl bereiten und die Füße hineinstellen. So lässt sich der Sommer trotz Hitzewallungen auch mal auf Terrasse oder Balkon aushalten bzw. vielleicht ist diese Erfrischung ja auch am Arbeitsplatz unterm Schreibtisch möglich. (In jedem Fall darauf achten, dass das Wasser nicht zu kalt ist, da sonst die Durchblutung angeregt wird, was wiederum Schwitzen nach sich zieht.) Auch Moor- und wechselwarme Fußbäder erfrischen. Was aber, wenn ein Fußbad nicht möglich ist? In dem Fall kann Frau sich auch mit einem Kühlakku aus dem Kühlschrank (nicht aus dem Gefrierfach) behelfen, um Hände und Füße zu kühlen.

 

Wechselduschen trainieren die Gefäße

Mit etwas Zeit und einiger Regelmäßigkeit betrieben, bringen aber vor allem Wechselduschen Linderung bei Hitzewallungen. Abwechselnd kaltes und warmes Wasser über den gesamten Körper fließen zu lassen, trainiert nachhaltig die Gefäße. Wichtig hierbei ist es, den Vorgang immer mit kaltem Wasser zu beenden. Wer aber so seine Schwierigkeiten mit dem warm/kalt-Wechsel hat, sollte zumindest lauwarm duschen. Um die Erfrischung möglichst lange zu halten, den Körper nach der Dusche am besten nur ein wenig abtupfen (nicht komplett trockenrubbeln), und die restlichen Wassertropfen auf der Haut trocknen lassen. Eine im Kühlschrank gelagerte Bodylotion bringt dann noch zusätzliche Erfrischung. Die Haare nicht föhnen, sondern an der Luft trocknen zu lassen, sorgt im Sommer zusätzlich für eine länger anhaltende Abkühlung. Übrigens sollten alle, die eher am Morgen duschen, vor dem Schlafengehen zumindest kurz die Beine abbrausen.

 

Die Wohnung kühl halten

Auch wenn man möglicherweise etwas unter dem Luftaustausch leidet: Gerade im (Hoch-)Sommer sollten alle Fenster und Türen geschlossen sein sowie Rolladen heruntergelassen werden. In den frühen Morgenstunden oder gegen Abend, wenn die Außentemperaturen niedriger sind, kann ordentlich gelüftet werden. Zusätzlich können nasse Tücher, die vor die Fenster gehängt werden, durch die Verdunstungskälte für angenehmere Temperaturen im Zimmer sorgen. 

 

Abkühlung sicherstellen – egal wo und wann

Da Hitzewallungen jederzeit und überall auftreten können, sollte Frau immer eine „Notfall-Ausrüstung“ in der Handtasche bereithalten. Hierzu gehört ein kleines Thermalwasserspray (Apotheke) ebenso, wie ein kleines, saugfähiges Tuch, das um den Nacken gelegt oder zum Abtupfen genutzt werden kann. Wenn der Schweißausbruch beim Shoppen oder Bummeln auftritt, kann ein Aufenthalt in klimatisierten Räumen wie z.B. in einem Einkaufszentrum Erleichterung schaffen.

 

Die richtige Kleidung wählen

In den Wechseljahren – und speziell wenn die Außentemperaturen steigen – ist die richtige Kleidung ganz besonders wichtig. Die Haut muss „atmen“ können und das kann sie am besten mit Kleidungsstücken aus natürlichen Materialien wie Leinen, Baumwolle, Seide oder Kaschmirwolle. Materialien wie Polyester oder andere künstliche Fasern sollten aus dem Kleiderschrank verbannt werden, da sie Schweißattacken fördern und schlimmstenfalls auch entsprechend unangenehme Körperausdünstungen nach sich ziehen. Auch sollte die Kleidung nicht zu eng sitzen, sondern eher luftig und etwas weiter geschnitten sein. Um für alle Fälle „gerüstet“ zu sein, empfiehlt sich beim Kleidungsstil der „Zwiebel-Look“. Bestehend aus luftig geschnittenen Einzelteilen wie Shirt, Bluse, Blazer, die einer Zwiebel gleich in mehreren Schichten übereinander getragen und wenn es zu heiß wird, entsprechend abgestreift werden können. Funktionswäsche, die zum Sport treiben entwickelt wurde, hilft - als Unterwäsche getragen - an heißen Tagen „cool“ zu bleiben und der „Barfußlauf“ über kühle Steinfliesen tut sein übriges. Auch, wenn hohe Außentemperaturen nicht gerade nach einem Tuch schreien: Ein großes Baumwolltuch direkt aus dem Tiefkühlfach, das um den Nacken gelegt wird, ist eine besondere Wohltat und passt problemlos in eine Tiefkühltasche, wenn es z.B. an den Strand geht.

 

Für vorteilhafte Schlafumgebung sorgen

Während des Klimakteriums beeinträchtigen nächtliche Schwitzattacken den erholsamen Schlaf. Da ist es mehr als ratsam, den Schlafbereich so einzurichten, dass zumindest die äußeren Bedingungen einen guten Schlaf fördern. Hochwertige Bettwäsche aus Baumwoll-Satin oder Seide gehört für ein angenehmes Schlafklima unbedingt dazu. Auch auf Nachtwäsche aus künstlichen Fasern wie z.B. Viskose sollte unbedingt verzichtet werden. Wenn möglich sollte der Schlafraum zudem ruhig, dunkel und möglichst gut belüftet sein. Für den Fall eines nächtlichen Schweißausbruchs sollte vor dem Zubettgehen eine Kühlkompresse direkt aus dem Tiefkühlfach auf den Nachtisch gelegt werden, da diese im Fall der Fälle schnelle Abkühlung ermöglicht. Und um im Urlaub auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich, immer einen „Inlay-Schlafsack“ aus Seide mitzunehmen.

 

Natürliche Helfer nutzen

Auch Ernährung spielt in Bezug auf Beschwerden des Klimakteriums eine nicht unerhebliche Rolle. Auf scharfe Gewürze sollte verzichtet und besonders in den Sommermonaten sollte aus der großzügigen Palette an erfrischenden Lebensmitteln gewählt werden. Neben Obst und Gemüse sind leichte Gerichte mit Fisch oder Geflügel den kohlenhydratreichen und schweren vorzuziehen. Ab und an ist der Austausch eines Fleischgerichts durch Sojaprodukte sinnvoll. Denn Sojabohnen sind reich an Pflanzenöstrogenen und können sich darum positiv auf Hitzeschübe auswirken. Hilfreiche Kräuter wie z.B. die Traubensilberkerze bieten gute Alternativen zu Hormontherapien in den Wechseljahren und sind in Form von Pflanzenarzneien natürliche Hilfe bei Hitzewallunge