Sommerzeit ist Kreislaufzeit

Sommer, Sonne, Strand und Meer...

Sommer, Sonne, Strand und Meer.... wer freut sich nicht, wenn es bei den meisten Richtung Ferien und

Seele baumeln lassen geht? Die meisten von uns fiebern der warmen Jahreszeit entgegen und freuen sich auf Outdoor-Aktivitäten und langen Abende im Freien.

Keine Frage, der Sommer hat viel zu bieten und ist Balsam für die Stimmung. Leider bringt er neben Sonnenbrand & Co. auch ein immer weiter verbreitetes Problem mit sich: Schwierigkeiten mit dem Kreislauf.

Betraf dies früher vorwiegend die ältere Generation, Babys oder Kleinkinder, so sind in Zeiten des Klimawandels und der dadurch häufiger auftretenden und länger anhaltenden hohen Temperaturen alle Altersklassen betroffen. Denn die Folge der Hitze, der trägen Luftbewegung und der Luftfeuchtigkeit können in jedem Alter zu Kreislaufproblemen führen.

 

Was sind die Ursachen für Kreislaufprobleme bei Hitze?

Grundsätzlich muss der Körper die eigene Temperatur bei 37 Grad halten, um optimal zu funktionieren. Aber bereits ab einer Außentemperatur von 20 Grad Celsius wird das schwierig und der Körper muss zusätzlich Wärme über die Haut abgeben. Es lässt sich leicht vorstellen, wie hoch die Anstrengung für das Herz-Kreislauf-System ist, wenn sommerliche Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius herrschen.

Die indirekte Reaktion des Körpers bei starker Hitze: die Blutgefäße weiten sich (der Blutdruck sinkt), die Pumpleistung des Herzens erhöht sich und man beginnt zu schwitzen. Durch die entstehende Verdunstung auf der Haut, kühlt der Körper herunter und schützt sich so vor Überhitzung. Dieser Prozess beansprucht das Herz deutlich mehr als normal. Da der Körper den Fokus auf die Abkühlung richtet und darum die Haut stärker durchblutet wird, bleibt für die inneren Organe weniger Blut und Sauerstoff. Die Folge sind Kreislaufprobleme wie Schwindel, Übelkeit, Schweißausbrüche, Augenflimmern oder schlimmstenfalls sogar eine kurze Ohnmacht.

Eine weitere häufige Ursache von Problemen mit dem Kreislauf bei Hitze ist eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr. Durch vermehrtes Schwitzen verdunstet Flüssigkeit über die Haut und wird gleichzeitig nicht ausreichend getrunken, dehydriert der Körper. Flüssigkeit ist aber nicht nur für den Prozess des Schwitzens unabdingbar, da die Schweißdrüsen ansonsten den zum Abkühlen nötigen Schweiß gar nicht produzieren können. Auch andere wichtige Prozesse geraten durcheinander, u.a. weil der Salzgehalt im Körper steigt. Daher ist Trinken – ganz besonders bei Hitze – elementar wichtig. Ob der Körper „austrocknet“, lässt sich an der Farbe des Urins (weniger Flüssigkeit im Körper = dunkler), an der Häufigkeit des Toilettengangs oder auch, wenn die Haut falten wirft und sich nach leichtem Zusammenkneifen einer Hautfalte nur langsam wieder spannt, erkennen.

 

So entsteht niedriger Blutdruck bei heißen Temperaturen

Im Prinzip ist niedriger Blutdruck (Hypotonie) bei Hitze eine ganz normale körperliche Reaktion. Die Erweiterung der Blutgefäße (um ein Abkühlen des Körpers zu ermöglichen) bedingt, dass der Druck mit dem das Blut durch die Adern gepumpt werden muss, geringer wird. Bei extremer Hitze und dem sinkenden Blutdruck kann es kurzfristig zu einer Sauerstoffunterversorgung des Hirns kommen und Schwindel sowie dessen Begleitsymptome wie Schwäche, Schleiersehen oder Übelkeit treten auf. Meist ist das harmlos und schnell wieder vorbei, da der Organismus – ähnlich wie bei Schwindel, wenn man zu schnell aufsteht – alle Körperregionen schnell wieder versorgt. Dauert der Schwindel nicht länger als zwei Minuten an, gibt es keinen Grund zur Sorge. Hält der Zustand jedoch länger an oder wird z.B. jemand dann noch ohnmächtig, ist unbedingt ein Rettungsdienst zu alarmieren.

 

Kann man Kreislaufbeschwerden bei Sommerhitze vorbeugen?

 

Es gibt einige Regeln, die man bei heißen Temperaturen einhalten sollte, um die Belastung für den Kreislauf im Sommer so gering wie möglich zu halten:

  • Viel trinken (ca. 2 bis 3 Liter am Tag), um den Flüssigkeitsverlust durch erhöhtes Schwitzen auszugleichen. Sehr gut geeignet hierfür sind Mineralwasser oder Fruchtschorlen. Darauf achten, dass die Getränke nicht zu kalt sind, da dies für den Kreislauf bei Hitze zusätzlich belastend ist. Nicht geeignet sind Schwarzer Tee, Kaffee oder Alkohol.
  • Körperliche Anstrengungen vermeiden. Bewegung ist natürlich für den Kreislauf wichtig. Dies aber unbedingt in die kühlen Stunden frühmorgens oder abends verlegen und nicht übertreiben.
  • Kopfbedeckung tragen, da die Sonnenstrahlen nicht nur die Kopfhaut gefährden, sondern auch die unter der Schädeldecke liegenden Hirnhäute reizen können.
  • Nicht in der prallen Mittagssonne verweilen, sondern lieber einen Schattenplatz suchen oder sich in kühlen Räumen aufhalten, um das Herz-Kreislauf-System bei Hitze zu schonen.
  • Lockere und luftige Kleidung wählen, wenn mögliche aus Leinen, Seide oder Baumwolle.
  • Leichte Kost essen, um den Kreislauf nicht unnötig mit der Verdauung schwerer Speisen zusätzlich zu belasten.
  • Wechselduschen morgens und abends stärken den Kreislauf und helfen dabei, Wärme aus dem Körper abzutragen. Wichtig ist die richtige Reihenfolge: Füße, Beine, Hände, Arme, Schultern, Po, Rücken und Bauch.
  • Kalte, feuchte Tücher auf Nacken, Armen oder Waden oder mit einem Zerstäuber aufgesprühtes Wasser kühlen die Haut gut und unterstützen den Kreislauf so bei der Regulierung der Körpertemperatur auch bei hohen Umgebungstemperaturen.
  • Beine hochlegen hilft dabei, das Blut besser zirkulieren zu lassen und alle Bereiche des Körpers gleichmäßig zu versorgen.

 

Maßnahmen bei akuten Kreislaufschwierigkeiten

Bei Symptomen von Kreislaufproblemen wie Schwindel oder Übelkeit, sollte man schnell handeln, um die Beschwerden von Betroffenen zu lindern. Folgende Maßnahmen können helfen:

  • Die Atmung erleichtern:
    • durch Frischluftzufuhr (z.B. Öffnen von Fenstern in stickigen Räumen oder Zufächern von Luft)
    • durch Lockern enger Kleidung
    • durch ggf. das Öffnen eines Gürtels.
  • Von der Sonne in den Schatten wechseln.
  • Bei jüngeren Menschen die Beine hoch lagern. Ältere Menschen (da sie ggf. herzkrank sind und eine Beinhochlagerung zu Atemnot oder Herzbeschwerden führen kann) besser flach oder mit leicht erhöhtem Oberkörper hinlegen.
  • Mit feucht-kühlen Umschlägen auf Stirn und Nacken für Abkühlung sorgen.
  • Wenn möglich für Flüssigkeitszufuhr sorgen (Wasser trinken).